TRANSFERMARKT: Visma verliert langjährigen Sportdirektor an Cancellaras Tudor-Team

Radsport
Freitag, 19 September 2025 um 12:30
Addy Engels
Addy Engels, seit einem Jahrzehnt eine Schlüsselfigur im Sportdirektorenstab von Jumbo-Visma beziehungsweise Team Visma | Lease a Bike, schlägt ein neues Kapitel auf. Der Niederländer bestätigte, dass er das Team verlässt und künftig für Fabian Cancellaras Tudor Pro Cycling arbeiten wird. Für Tudor ist es ein Transfercoup, für Visma ein spürbarer Verlust an eingespielter Routine.

Ein Jahrzehnt Grand-Tour-Erfahrung

Engels war bei Visma weit mehr als nur ein Sportlicher Leiter. Neben Renntaktik und Tagesplanung übernahm er bei Giro d’Italia und Vuelta a España logistische Verantwortung und prägte damit die Grand-Tour-Struktur des Teams entscheidend. Seine ruhige, detailorientierte Art, Fahrerwechsel, Krisenmanagement und taktisches Timing in dreiwöchigen Rennen zu steuern, machte ihn zu einem unverzichtbaren Mann im Hintergrund.
Kollegen lobten ihn regelmäßig für seine Nervenstärke in chaotischen Situationen, seien es Stürze, Radwechsel oder unerwartete Ausreißer. Engels stand hinter zahlreichen großen Erfolgen der vergangenen Jahre, die Visma zur dominierenden Etappenrennmacht des letzten halben Jahrzehnts machten.

Tudors strategischer Schritt

Für Tudor ist der Neuzugang ein starkes Signal. Das Team, das sich sportlich ehrgeizig nach oben orientiert, hat zuletzt mit großen Namen wie Julian Alaphilippe, Marc Hirschi, Matteo Trentin und Stefan Küng Schlagzeilen gemacht. Dazu kommen junge Kräfte wie Arvid de Kleijn, Maikel Zijlaard und Rick Pluimers. Engels bringt nun das entscheidende Puzzlestück: Grand-Tour-Kompetenz im Teamwagen.
Die Verpflichtung soll Tudor sofort mehr Gewicht verleihen, wenn es um Einladungen zu großen Rundfahrten geht. Mit Engels an der Spitze der sportlichen Leitung ist das Team besser gerüstet, um eine eigene Gesamtwertungskampagne nachhaltig zu unterstützen.

Eine Lücke bei Visma

Für Visma bedeutet der Abgang mehr als den Verlust einer einzelnen Stimme. Zwar verfügt das Team über eine breite Führungsstruktur, doch ein erfahrener DS, der den Rhythmus und die Rituale von Grand Tours aus dem Effeff kennt, hinterlässt immer eine Lücke. Gerade in einer Phase, in der der Kader umgebaut und die Ziele neu ausgerichtet werden, ist Kontinuität im Hintergrund entscheidend.

Fazit

Mit Addy Engels wechselt ein Mann, der das Geschäft der dreiwöchigen Rundfahrten wie kaum ein anderer beherrscht. Für Tudor könnte dies der Schlüssel sein, um den nächsten Schritt in Richtung Grand-Tour-Relevanz zu machen. Für Visma ist es ein Einschnitt – und die Frage, wie man die entstandene Lücke füllt, wird entscheidend sein für kommende Saisons.
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