TRANSFERMARKT: Q36.5 schlägt erneut zu - Giro-Etappensieger Chris Harper verstärkt Pidcocks Team ab 2026

Radsport
Mittwoch, 20 August 2025 um 13:00
chrisharper
Das Q36.5 Pro Cycling Team hat im vergangenen Winter mit der Verpflichtung von Tom Pidcock für Aufsehen gesorgt. Seitdem ist die Mannschaft aus der Schweiz dabei, ihren Kader Schritt für Schritt mit hochkarätigen Fahrern zu verstärken. Nach Fred Wright und Eddie Dunbar stößt nun mit Chris Harper der dritte etablierte WorldTour-Profi zum Team – eine Verpflichtung, die überraschend kam und nur 24 Stunden nach jener von Dunbar verkündet wurde.
„Chris ist ein Fahrer, der sich stetig weiterentwickelt und jedes Jahr besser wird, auch wenn er keine 20 mehr ist. Er ist ein intelligenter Kerl, der das Gefühl hat, dass er von all dem professionellen Fachwissen, das wir im Team haben, profitieren kann“, erklärte Teammanager Doug Ryder in einer Pressemitteilung. Für Jayco AlUla, Harpers bisheriges Team, bedeutet dieser Doppelschlag den Verlust von gleich zwei Bergspezialisten, die aktuell noch gemeinsam bei der Vuelta im Einsatz sind.
Wie Dunbar erhält auch Harper bei Q36.5 vielfältige Optionen. Er kann auf Etappensiege gehen, als Helfer für die Kapitäne Pidcock und Dunbar agieren oder selbst die Gesamtwertung ins Visier nehmen. Seine Karriere führte ihn nach frühen Erfolgen in Australien zunächst drei Jahre zu Visma, ehe er 2023 zu Jayco wechselte. Dort war er lange rechte Hand von Simon Yates, bekam jedoch zunehmend mehr Freiheiten. Zwar scheiterte sein Versuch, beim Giro um die Gesamtwertung mitzufahren, doch er krönte die Rundfahrt mit einem spektakulären Solosieg auf der Schlussetappe in den Bergen. Am legendären Colle delle Finèstre setzte er sich entscheidend ab und triumphierte schließlich auf der Sestrière.
„Er hat seine Entscheidung, bei uns zu fahren, auf genau solchen Momenten aufgebaut, und ich bin froh darüber. Chris ist ein aggressiver Fahrer, der Chancen erkennt und nutzt. Sein Etappensieg beim Giro steht sinnbildlich für seinen Stil. Mit seiner Grand-Tour-Erfahrung passt er perfekt in unsere Zukunftspläne“, schwärmte Ryder weiter.

Rückschritt oder Chance?

Der Wechsel aus der WorldTour zu Q36.5 wirft Fragen auf. Doch Harper selbst sieht darin alles andere als einen Rückschritt: „Von außen betrachtet ist es klar, dass dies ein aufstrebendes Team ist, das viel Ehrgeiz hat, auf WorldTour-Niveau zu fahren. Ich bin ein Späteinsteiger in den Sport und habe das Gefühl, dass ich mich jedes Jahr weiterentwickle. Daher reizt es mich, in einem Team zu sein, in dem ich von leidenschaftlichen Fahrern und Mitarbeitern umgeben bin, die sich auf allen Ebenen verbessern wollen.“
Der 30-Jährige will an seine Giro-Erfolge anknüpfen und Q36.5 in den kommenden zwei Jahren entscheidend prägen. „Ich betrachte diesen Sieg als meinen Höhepunkt, denn es waren ein paar schwierige Wochen. Ich war mit einem guten Gefühl in den Giro gestartet, wurde aber krank und verlor zwischendurch den Glauben. Am Morgen der Etappe dachte ich noch, das sei ein Tag für die Klassementsfahrer. Doch ich ging in die Ausreißergruppe, fühlte mich mit der Zeit besser und konnte schließlich gewinnen. Eine Grand Tour auf diese Weise zu beenden, ist unglaublich.“
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