TRANSFERMARKT: Fernando Gaviria sichert seine Zukunft im Peloton abseits von Movistar Team

Radsport
Dienstag, 25 November 2025 um 11:00
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Fernando Gaviria wechselt offiziell zur Saison 2026 zu Caja Rural - Seguros RGA und beendet damit eine turbulente dreijährige Phase beim Movistar Team. Für beide Seiten markiert der Schritt den Beginn eines Kapitels, das seine Sprintkarriere neu entfachen soll.
Der Kolumbianer hat seit Februar 2024 nicht mehr die Arme gehoben, doch intern gilt seine Verpflichtung bei Caja Rural als Statement — ein Fahrer mit Etappensiegen bei der Tour de France und dem Giro d’Italia, der nun auf ProTeam-Niveau eine Führungsrolle übernimmt. Nach einem Jahrzehnt in WorldTour-Strukturen ist dies ein seltener Neustart.

Ein großer Einsatz auf Erfahrung — und auf Wiederauferstehung

Caja Rural agierte auf dem Transfermarkt ungewohnt offensiv und holte mit Gaviria sowie dem Ex-Cofidis-Profi Stefano Oldani WorldTour-Format. Das Ziel ist klar: die Sprintoptionen stärken, UCI-Punkte sammeln und die Argumente für jährliche Grand-Tour-Einladungen festigen.
Gaviria soll sich die Sprintverantwortung mit dem portugiesischen Sprinter Iuri Leitao teilen. Das Duo soll die Präsenz des Teams bei größeren Rennen heben und zugleich den jüngeren Fahrern eine wertvolle Referenz im Kader bieten.
Für Gaviria war die Motivation sofort da, als die Gespräche begannen. „Am meisten motiviert hat mich bei Caja Rural–Seguros RGA das Gespräch, in dem ich eine enorme Begeisterung für meine Verpflichtung gespürt habe. Es wirkte wie eine sehr interessante Gelegenheit, und ich bin zuversichtlich, dass ich mein Bestes geben kann.“
Diese Worte stehen im Kontrast zu seiner schwindenden Rolle bei Movistar, wo er in der Sprintfolhierarchie hinter Orluis Aular zurückfiel und sein Rennprogramm ausgedünnt wurde — ohne Grand Tours im Jahr 2025.
Gaviria hatte bei Movistar auf WorldTour-Ebene ruhige Saisons
Gaviria hatte bei Movistar auf WorldTour-Ebene ruhige Saisons

Letzte Chance auf Geschichte

Trotz einer schwierigen letzten Saison bleiben die Zahlen hinter Gavirias Karriere beeindruckend: Etappensiege bei der Tour de France, ein Punkte-Trikot beim Giro und mehr als 50 Profi-Erfolge über ein Jahrzehnt an der Spitze. Bei Caja Rural ist man überzeugt, dass diese Beine — mit passender Unterstützung und wiedergewonnenem Vertrauen — weiter liefern können.
Gaviria hat seine Ziele klar formuliert: „Mein Ziel ist, gut zu arbeiten, dem Team so viel wie möglich zu helfen und Rennen zu gewinnen. Eine Grand Tour zu fahren wäre besonders, und im Fall der Vuelta a Espana dort um Etappensiege zu kämpfen, um den Satz aus allen drei Grand Tours zu vervollständigen, wäre wirklich aufregend.“
Ein Etappensieg würde ein seltenes Triple komplettieren: Erfolge bei Tour, Giro und Vuelta.

Ein Risiko mit beidseitigem Nutzen

Im Team Caja Rural–Seguros RGA versteht man den Transfer als strategisch und symbolisch zugleich. Gaviria bringt etwas mit, was dem jungen Kern fehlt — Top-End-Geschwindigkeit, eine bewährte Bilanz in WorldTour-Sprints und die Erfahrung, sich in den größten Rennen des Radsports zu bewegen. Im Gegenzug erhält er einen Kalender, der auf seine Stärken zugeschnitten ist, und ein Team, das wirklich in seine Wiederbelebung investiert, statt ihn zu ersetzen.
Gelingt es Gaviria, auch nur einen Teil der Form wiederzufinden, die ihn einst zum gefürchtetsten Finisher machte, könnte dies einer der wirkungsvollsten Coups des ProTeam-Markts 2026 werden.
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