TRANSFERMARKT: „Ein wirklich verrückter Transfer“ - Zonneveld staunt über nächsten Top-Neuzugang der Unibet Rose Rockets

Radsport
Samstag, 08 November 2025 um 1:00
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Dylan Groenewegen, Wout Poels – und seit Kurzem auch Victor Lafay. Die Unibet Rose Rockets haben in dieser Nachsaison eindrucksvoll aufgerüstet, um sich ihren großen Traum zu erfüllen: eine Einladung zur Tour de France 2026. Mit nun drei ehemaligen Tour-Etappensiegern in den eigenen Reihen wirkt dieses Szenario plötzlich äußerst realistisch.
Für Victor Lafay eröffnet sich dabei eine völlig neue Perspektive: Entweder gelingt ihm bei seinem neuen Team der Neustart – oder wir sehen ihn tatsächlich, wie er in einem Jahr Camembert in Shibuya verkauft.
„Er wollte eigentlich mit dem Radsport aufhören und Käsemacher werden“, erinnert Thijs Zonneveld im Podcast In De Waaier. „Er ist ein sehr untypischer Typ: richtig stark, aber zuletzt von Verletzungen ausgebremst. Er hat früh beim Giro gewonnen und eine fantastische Tour-Etappe für Cofidis geholt.“
Zonneveld ist überzeugt, dass der 28-Jährige wieder an sein früheres Niveau anknüpfen kann – jenes Niveau, das ihm einst den Top-Vertrag bei Decathlon AG2R La Mondiale einbrachte. „Er ist einer, der beim Flèche Wallonne in die Top 10 fahren kann, und er hat diesen etwas unberechenbaren Rennstil. Manchmal attackiert er, wenn man denkt, dass er besser sitzen bleiben sollte“, sagt der niederländische Journalist.
Dabei stand Lafay zuletzt kurz vor dem endgültigen Abschied aus dem Profiradsport. „Er hat Angebote anderer WorldTeams abgelehnt. Am Ende unterschrieb er bei den Unibet Rose Rockets. Dass man so einen Fahrer holen kann … das ist unglaublich clever“, findet Zonneveld. „Wenn man eine Wildcard für die Tour will, dann ist ein starker Franzose Gold wert. Strategisch wie sportlich ist das ein richtig guter Move. Ich finde: ein völlig verrückter Transfer.“

Die Transfers von Unibet

Für 2026 werden die Unibet Rose Rockets nicht nur unter einem neuen Namen antreten – sie bekommen auch ein komplett neues Gesicht. Acht Neuzugänge sind bereits bestätigt, weitere dürften folgen. Mit Stars wie Dylan Groenewegen, Wout Poels und Victor Lafay hat das Team einige spektakuläre Transfers gelandet. Doch auch die übrigen Verpflichtungen sollen eine wichtige Rolle im französisch-niederländischen Projekt spielen.
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Thijs Zonneveld sieht im Podcast In De Waaier eine klare Entwicklung bei Tietemas Mannschaft: „Die Unibet Rose Rockets waren schon vorher gut unterwegs. In den letzten Jahren gab es immer mehr Transfers, die sich wie echte Geldbälle anfühlten – Fahrer, die sportlich interessant waren, aber nicht unbedingt in die klassischen Scouting-Profile passten. Genau diese Typen haben sie gezielt angesprochen.“
Er nennt Beispiele: „Sie hatten Matyas Kopecky und Niklas Larsen – vor allem Larsen, der im vergangenen Jahr stark aufgefallen ist. Die hatten sie schon, bevor er diese beeindruckende Straßen-EM gefahren ist. Aber was sie dieses Jahr machen, ist ein ganz neuer Level.“
Während Kopecky und Larsen aus unteren Kategorien kamen und damit typische Rockets-Neuzugänge waren, beeindruckt Zonneveld vor allem die neue Größenordnung der Transfers:
„Sie holen jetzt Fahrer, für die sie richtig Geld auf den Tisch legen müssen“, erklärt er. Das Team stehe finanziell deutlich stärker da als früher. „Das sind keine kleinen Verträge für Leute, die froh sind, überhaupt irgendwo unterzukommen. Das ist eine andere Liga.“
Denn mit Namen wie Groenewegen, Reinders, Poels – und auch Rory Townsend – hat das Team jetzt Profis im Kader, die aus großen Teams kommen und Grand-Tour-Etappen gewonnen haben. „Groenewegen und Poels fahren nicht für Peanuts“, stellt Zonneveld klar. „Das sind Typen, die Ergebnisse liefern können.“
Genau solche Fahrer brauchten die Rockets bisher, um bei großen Rennen wirklich anzugreifen. Und plötzlich wird das Team deutlich ernster genommen.
„Sie heben dein Niveau sofort an – vorausgesetzt, sie bleiben motiviert“, sagt Zonneveld. „Sie sind nicht mehr die Jüngsten, vor allem Poels. Aber er hat dieses Jahr die Tour of Türkiye gewonnen. Ich habe keine Zweifel, dass sie noch richtig Bock haben.“
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