Soudal – Quick-Step hat die Verpflichtung von
Dylan van Baarle vom
Team Visma | Lease a Bike offiziell bestätigt. Der 32-jährige Niederländer unterschrieb einen Dreijahresvertrag bis Ende 2027 und macht damit deutlich, dass er seine Ambitionen auf den Kopfsteinpflaster-Thron nicht aufgegeben hat.
Auf dem Papier ist dieser Transfer ein echter Coup. Van Baarle zählt seit Jahren zu den verlässlichsten Klassikerspezialisten im Peloton. Er gewann Monumente wie Paris–Roubaix (2022) und Rennen wie Omloop Het Nieuwsblad (2023) sowie Dwars door Vlaanderen (2021). Hinzu kommen der niederländische Meistertitel 2023 und Silber bei den Straßen-Weltmeisterschaften 2021 in Leuven – ein Palmarès, das seine Klasse unterstreicht.
Doch jenseits der Erfolge hat dieser Transfer eine symbolische Bedeutung. Soudal – Quick-Step will sich nach zuletzt schwächeren Jahren wieder als dominierende Kraft bei den Frühjahrsklassikern etablieren – ein Status, den das Team unter Patrick Lefevere lange Zeit inne hatte. Die Verpflichtung folgt nur wenige Tage nach dem Abgang von Grand-Tour-Leader Remco Evenepoel zu Red Bull – BORA – hansgrohe und zeigt, dass der Fokus nun verstärkt auf den Eintagesrennen liegt.
Rückkehr zur Kopfsteinpflaster-DNA
Einst als „Könige des Kopfsteinpflasters“ gefürchtet, hat das „Wolfpack“ in den letzten Jahren an Dominanz eingebüßt. Teams wie Visma und UAE Team Emirates haben die Klassiker-Landschaft mit starken Kadern geprägt und Quick-Step bei den großen Frühjahrsrennen mehrfach ausgestochen.
Mit der Verpflichtung Van Baarles – und das ausgerechnet vom dominierenden Klassikerteam Visma – setzt Quick-Step ein klares Ausrufezeichen. Der Niederländer bringt Erfahrung, taktische Variabilität und die Fähigkeit mit, in entscheidenden Rennmomenten Akzente zu setzen. Er kann lange Solos fahren, Lücken schließen oder sich defensiv ins Teamgefüge einfügen. „Das ist ein wahr gewordener Traum“, erklärte Van Baarle. „Ich habe das Team als Kind verfolgt, vor allem in der Ära Tom Boonen. Jetzt freue ich mich, Teil des Wolfpacks zu sein und bei den Classics wieder mein bestes Niveau zu erreichen.“
Mehr als nur ein Klassikerjäger
CEO Jurgen Fore lobte die Verpflichtung als strategisch wichtigen Schritt: „Dylan bringt nicht nur Resultate, sondern auch die Erfahrung mit, in den entscheidenden Rennsituationen den Unterschied zu machen.“
Neben den Klassikern kann Van Baarle auch bei großen Rundfahrten eine Schlüsselrolle einnehmen. Er ist ein verlässlicher Helfer für Teamkapitäne und in der Lage, selbst bei einwöchigen Rennen oder auf einzelnen Etappen erfolgreich zu sein. Diese Vielseitigkeit macht ihn zu einem wertvollen Baustein für Quick-Step – vorausgesetzt, er bleibt fit und gesund.
Ob der Transfer in unmittelbare Siege mündet, wird sich zeigen. Klar ist jedoch: Soudal – Quick-Step will im Frühjahr wieder ganz vorne angreifen – und Dylan van Baarle soll dabei eine zentrale Rolle spielen.