Tom Pidcock vor der 13. Etappe des Giro: "Ich fange definitiv an, mich müde zu fühlen"

Radsport
durch Nic Gayer
Freitag, 23 Mai 2025 um 14:45
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Die Erwartungen an Tom Pidcock steigen, doch der Brite bleibt vor der 13. Etappe des Giro d’Italia 2025 bescheiden. Die Bergankunft auf dem Monte Berico gilt als explosive Etappe, die seinem Profil theoretisch entgegenkommen könnte – aber der Fahrer des Q36.5 Pro Cycling Teams tritt auf die Bremse, was die Favoritenrolle betrifft.
„Ich würde nicht sagen, dass mir dieses Ziel hundertprozentig liegt“, sagte Pidcock gegenüber Sporza. „Es ist ein bisschen zu kurz für mich. Größere Fahrer mit mehr Kraft passen besser zu diesem Anstieg.“
Dabei gehört Pidcock zu den vielseitigsten Fahrern im Peloton: Olympiasieger im Mountainbike, Sieger in Alpe d’Huez, Weltmeister im Cyclocross. Und doch: Sein erster Etappensieg beim Giro lässt auf sich warten – nicht zuletzt wegen eines Sturzes auf der Schotteretappe nach Siena, der seine Ambitionen frühzeitig bremste.

Monte Berico: Erinnerungen an Gilbert, Zurückhaltung bei Pidcock

Der Monte Berico ist kein Unbekannter im Giro – Philippe Gilbert gewann hier 2015 mit einer berühmten Attacke. Doch Pidcock zieht keine Parallelen:
„Der Sieg von Gilbert? Ich habe die Bilder nicht gesehen, und er war ein ganz anderer Typ.“
Er will nichts erzwingen, auch wenn er zu den Fahrern gehört, die einen explosiven Schlussanstieg mit einer späten Attacke für sich entscheiden könnten.

Müdigkeit macht sich breit – aber der Kopf bleibt klar

Nach zwölf intensiven Etappen zeigt sich Pidcock ehrlich:
„Ich fühle mich auf jeden Fall müde. Jeder Tag geht in den nächsten über und wir fahren jeden Tag sehr schnell. Zum Glück war es gestern etwas ruhiger.“
Die Frage ist, ob er trotz Müdigkeit den Moment erwischt, in dem andere zögern. Die Etappe ist zwar „nur“ 165 Kilometer lang, aber wenn das Tempo hoch ist, könnte eine selektive Gruppe am Monte Berico den Tag unter sich ausmachen – und Pidcock gehört dann automatisch dazu.

Einschätzung

Obwohl er sich nicht zum Topfavoriten erklären will, bleibt Pidcock einer der Namen, die man auf dem Zettel haben muss. Sollte er heute seine Beine finden, wäre ein Giro-Etappensieg auf einem Klassiker-Anstieg wie dem Monte Berico nicht nur ein Prestigeerfolg, sondern ein wichtiger Meilenstein in seiner Entwicklung als Rundfahrer.
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