Die
INEOS Grenadiers haben ihren Kader für die
Tour of Britain 2025 vorgestellt – ein Rennen, das ganz im Zeichen eines großen Abschieds steht. Angeführt wird das Team vom Tour-de-France-Sieger von 2018,
Geraint Thomas, der seine Profikarriere auf heimischem Boden beenden wird. Für den 38-jährigen Waliser, eine Ikone des britischen Radsports, verspricht die Rundfahrt vom 2. bis 7. September zu einer hoch emotionalen Reise zu werden.
Thomas erhält dabei Unterstützung von einem starken Aufgebot:
Thymen Arensman, zweifacher Tour-Etappensieger, Ben Swift, Samuel Watson, Lucas Hamilton und AJ August begleiten ihn durch die sechstägige Rundfahrt. Auch wenn das Rennen zahlreiche große Namen anziehen wird, richten sich die Augen der Fans vor allem auf Thomas, der sich nach fast zwei Jahrzehnten im Profi-Peloton von seinen Landsleuten verabschiedet.
Finale in Wales: Ein Champion sagt „Goodbye“ vor heimischem Publikum
Besondere Bedeutung erhält die Tour of Britain 2025 durch ihre beiden Schlussetappen in Wales. Die sechste und letzte Etappe startet in Newport, direkt vor dem Geraint Thomas Velodrome, und endet in Cardiff. Dort planen die Organisatoren eine große Feier im historischen Cardiff Castle – eine Hommage an einen der erfolgreichsten Sportler, den Wales je hervorgebracht hat.
„Wie ihr wisst, ist die Tour of Britain mein letztes Rennen und die Etappe nach Cardiff wird mein letzter Tag als Radprofi sein“, erklärte Thomas zu Wochenbeginn. „Das ist zwar traurig, aber ich wollte unbedingt die Möglichkeit nutzen, mich bei allen zu bedanken, die mich auf meinem Weg unterstützt haben. Deshalb haben wir eine kostenlose Feier im Cardiff Castle organisiert – direkt nach dem Podium der Tour of Britain.“
Thomas betonte, dass er seine Karriere nicht ohne ein Abschiedsrennen in der Heimat beenden wollte. „Ich könnte meine Karriere nicht beenden, ohne mich richtig zu verabschieden, oder?“, sagte er lachend. „Die Details der Feier bleiben noch geheim, aber ich habe gehört, dass es etwas ganz Besonderes wird. Ich freue mich riesig, diesen Moment mit meinen Fans teilen zu dürfen.“
Hinter Thomas liegt eine außergewöhnliche Laufbahn. Erst vor wenigen Wochen bestritt er seine letzte
Tour de France und schloss damit ein Kapitel, das 2007 begonnen hatte. „Ich habe davon geträumt, die Tour zu fahren – geschweige denn zu gewinnen. Dass ich es wirklich geschafft habe, hätte ich nie erwartet“, sagte er rückblickend. „Kinder aus Cardiff fahren nicht bei der Tour. Und doch stand ich 2007 an der Startlinie. Jetzt habe ich sie 14 Mal bestritten.“
Seine Worte zeigten, wie tief der Weg des Walisers im kollektiven Gedächtnis der Radsportwelt verankert ist. Über nahezu zwei Jahrzehnte hinweg feierten Fans seine Siege, litten mit ihm in schweren Momenten und bewunderten seine Konstanz auf höchstem Niveau. Am Ende seiner letzten Tour bedankte sich Thomas emotional bei allen Weggefährten: „Ein riesiges Dankeschön an meine Teamkollegen, an jeden Mitarbeiter, der mich unterstützt hat, und natürlich an alle Fans. Es fühlt sich seltsam an, zu wissen, dass ich nie wieder eine Tour fahren werde – aber ich bin unglaublich stolz, sie 14 Mal gemeistert zu haben.“
Ein letztes Mal im Grenadiers-Trikot
Wenn Thomas Anfang September in den Farben der INEOS Grenadiers an den Start geht, fährt er nicht nur für Ergebnisse, sondern vor allem für den Moment. Das Bild, wie er die Ziellinie in Cardiff überquert, wird zu einem der emotionalsten Augenblicke der Saison. Es ist der Abschied eines Champions, der den walisischen Radsport an die Spitze der Welt geführt hat.
Während sein Team ihn in sportlicher Hinsicht unterstützt, richtet sich der Fokus unweigerlich auf die emotionale Dimension. Tausende Fans werden die Straßen von Südwales säumen, um ihrem Helden den verdienten Abschied zu bereiten. Die geplante Feier im Cardiff Castle wird diesen Moment unvergesslich machen – ein würdiger Schlusspunkt für eine Karriere, die den britischen Radsport nachhaltig geprägt hat.