Kein Wout van Aert, Laporte und Uijtdebroeks führen Visma bei der Bretagne Classic an

Radsport
Sonntag, 31 August 2025 um 10:00
visma
Team Visma - Lease a Bike hat sein Aufgebot für die Bretagne Classic am kommenden Wochenende bekannt gegeben. Die niederländische Mannschaft setzt auf eine ausgewogene Mischung aus jungen Talenten und erfahrenen Klassikerspezialisten, die sich einer der härtesten Eintagesprüfungen im Spätsommer stellen.
Angeführt wird das Team von Olav Kooij und Christophe Laporte. Unterstützt werden die beiden von Loe van Belle, Cian Uijtdebroeks, Tiesj Benoot, Menno Huising und Tijmen Graat. Wout van Aert fehlt im Aufgebot – nach einer kräftezehrenden Saison mit Kopfsteinpflaster-Monumenten, Giro d’Italia und Tour de France legt der Belgier eine Pause ein. Ohne seinen Superstar verteilt Visma die Verantwortung auf mehrere Schultern.

Kooij setzt auf seine Endschnelligkeit

Olav Kooij reist mit viel Selbstvertrauen in die Bretagne. Der Niederländer weiß jedoch, dass das Profil des Rennens den Sprintern selten entgegenkommt. „Die Bretagne Classic ist immer brutal: lange Distanz, viele Anstiege, enge Straßen, ständig Stress im Feld. Für schnelle Leute wie mich ist es schwer, aber wenn das Rennen wieder zusammenkommt, will ich vorne sein. Wir haben ein starkes Team, das mich im Finale unterstützt. Kommt es zum Sprint, kämpfe ich um den Sieg“, sagt er kämpferisch.
Kooij hat gute Argumente für seinen Optimismus. Bei der Renewi Tour fuhr er zuletzt auf Platz fünf und überzeugte mit starker Form. „Letzte Woche habe ich mich richtig gut gefühlt. Das war ein enormer Schub fürs Selbstvertrauen. Es zeigt, dass mein Niveau zum Saisonende stimmt“, erklärt der 22-Jährige. Für ihn ist die Bretagne Classic deshalb nicht nur ein Test, sondern auch die Chance, seine Entwicklung fortzusetzen.

Laporte kehrt mit neuem Elan zurück

An der Seite von Kooij bringt Christophe Laporte wichtige Erfahrung ins Team – und große Motivation. Nach einer von Verletzungen geprägten Saison freut sich der Franzose auf das Heimrennen. „Es war schön, bei der Renewi Tour zurückzukehren, auch wenn es härter war als gedacht. Schritt für Schritt habe ich mich verbessert und bin froh, wieder Rennen zu fahren“, sagt Laporte.
Die Bretagne Classic hat für ihn besonderen Stellenwert. „Es ist ein langes, hartes Rennen, und im eigenen Land am Start zu stehen, ist immer speziell. Normalerweise könnte ich mit Ambitionen ins Finale gehen. Doch im Moment bin ich glücklich, wenn ich dem Team helfen kann.“
Laporte sieht das Rennen als weiteren Baustein auf dem Weg zurück zu alter Stärke. „Letzten Sonntag war ich zufrieden mit meiner Rolle für die Mannschaft. Der Bretagne Classic wird ein wichtiger Test für die Ausdauer sein. Ich bin zuversichtlich, dass die Form Schritt für Schritt zurückkommt. Radfahren ist hart – man braucht Geduld und Training, um wieder vorne dabei zu sein. Aber ich bin motiviert, das Niveau zurückzuerlangen, das mich im Finale konkurrenzfähig macht“, betont er.

Maassen vertraut auf Vielseitigkeit

Auch sportlicher Leiter Frans Maassen zeigt sich optimistisch. Für ihn liegt die Stärke des Teams in seiner Flexibilität. „Wir hoffen auf ein starkes Rennen und haben mehrere Optionen fürs Finale. Genau das braucht man bei einem Kurs wie diesem. Für Olav ist es eine große Herausforderung, aber er bringt viel Motivation mit. Die Strecke ist vielleicht etwas weniger brutal als Lüttich–Bastogne–Lüttich, aber sie verlangt enorme Kraft. Wer die Abfahrten von vorn fahren kann, ist schon im Vorteil“, erklärt Maassen.
Besonderes Potenzial sieht der Teamchef bei Tiesj Benoot und Cian Uijtdebroeks. „Für Tiesj ist dieses Rennen wie gemacht. Das hat er in den vergangenen Jahren mehrfach gezeigt. Cian hat zuletzt eine tolle Form bewiesen. Auch wenn das Rennen nicht hundertprozentig seinem Profil entspricht, kann er viel lernen. Die Bretagne Classic ist immer ein faires Rennen. Dieses Jahr ist die Strecke noch schwerer geworden – das verspricht ein spektakuläres Finale.“

Ein Team zwischen Erfahrung und Aufbruch

Mit Kooij und Laporte im Zentrum setzt Visma – Lease a Bike auf eine Mischung aus Aufbruchsstimmung und bewährter Klasse. Kooij will seine Sprintstärke in einem schwierigen Terrain beweisen, während Laporte seinen Weg zurück an die Spitze fortsetzt. Dahinter warten Fahrer wie Benoot, Uijtdebroeks oder Van Belle auf ihre Chance – ob als Helfer oder als mögliche Überraschung.
Die Bretagne Classic gilt als letzter großer Härtetest vor dem Herbst. 260 Kilometer über anspruchsvolles Terrain verlangen absolute Konzentration und ein starkes Kollektiv. Genau darauf setzt Visma. Ob das Rennen in einem Sprint oder durch eine Attacke entschieden wird – das Team hat die Karten in der Hand, um mitzuspielen.
„Wir wollen ein offensives Rennen fahren“, fasst Maassen zusammen. „Die Bretagne Classic ist kein Selbstläufer, aber unsere Fahrer sind bereit, jede Gelegenheit zu nutzen.“
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