Thibau Nys vor Tour-Debüt: „Ich will wissen, ob ich auf dem höchsten Niveau bestehen kann“

Radsport
Dienstag, 24 Juni 2025 um 10:00
nys
Unter den Tour-de-France-Debütanten 2025 ragt Thibau Nys besonders hervor. Der 22-jährige Cyclocross-Europameister hat bereits mehrfach bewiesen, dass er das Zeug zum Seriensieger hat. Bei seinem ersten Start bei der Grande Boucle bietet sich dem Talent vom Team Lidl-Trek nun die große Bühne. Angesichts des Streckenprofils scheint es kaum vorstellbar, dass Nys nicht mindestens einmal um einen Etappensieg mitkämpfen wird.
Vor allem die erste Woche bietet dem Belgier einige vielversprechende Chancen. „Es ist natürlich relativ, aber der Gedankengang ist der richtige“, erklärt Nys im Gespräch mit Het Laatste Nieuws. Konkret hat er vier Etappen im Visier: „Die zweite nach Boulogne-sur-Mer, die vierte nach Rouen, die sechste nach Vire-Normandie und die siebte zur Mûr-de-Bretagne – das sind alles gute Möglichkeiten.“
Doch Nys weiß, dass Rennverläufe selten vorhersehbar sind. „Auf dem Papier klingt das gut, aber es hängt von vielen Faktoren ab: Wie läuft das Rennen? Kommt die Ausreißergruppe durch? Wie fühle ich mich an dem Tag?“
Für Nys geht es bei seiner Grand-Tour-Premiere nicht nur um Resultate. Vor allem will er sich selbst testen. „Abgesehen von Form und möglichen Erfolgen interessiert mich vor allem die Frage: Kann ich mich auf dem höchsten Niveau behaupten?“
Denn die Tour ist mehr als nur ein Test der Leistungswerte. „In einem dreiwöchigen Rennen geht es um viel mehr als nur hohe Wattzahlen – auch wenn Tadej Pogacar das vielleicht anders sieht“, schmunzelt Nys. Er weiß, dass ihm noch wichtige Erfahrungen fehlen. „Bei Lüttich-Bastogne-Lüttich reicht es, schnell auf der La Redoute oder dem Rosier zu sein, und schon bist du vorne. Aber bei der Tour reicht das möglicherweise nicht…“
Zum Glück kann Nys auf die Erfahrung seiner Teamkollegen bauen. Vor allem Jasper Stuyven und Edward Theuns werden ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen, auch wenn ihre Hauptaufgabe darin besteht, Sprintkapitän Jonathan Milan zu unterstützen. „Auf Jungs wie Jasper und Eddy zurückgreifen zu können, ist ein Segen. In Sachen Rennverständnis, Taktik und Positionierung gehören sie zu den besten der Welt. Aber alle haben mich auch schon gewarnt, wie es wirklich werden wird“, lacht Nys.
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