Thibau Nys: Der unerwartete Star des Giro d’Italia 2026?

Die Strecke des Giro d’Italia 2026 wurde in dieser Woche vorgestellt. Sie umfasst einige schwere Bergetappen, die ein spannendes GC-Duell versprechen, aber auch viele hügelige Tage. Das könnte einige Klassiker-Spezialisten dazu verleiten, die Corsa Rosa der Tour de France vorzuziehen – unter ihnen sehr wahrscheinlich Thibau Nys.

Derzeit ist Nys im Cyclocross beschäftigt, wo er gerade seinen Europameistertitel verloren hat, jedoch den Weltcup mit zwei starken Siegen in Tabor und Flamanville eröffnet hat. Er könnte die Gesamtwertung ins Visier nehmen – ein großer Erfolg für den Belgier, der in den vergangenen Jahren phasenweise mit Konstanz haderte. Doch Nys hat auch Ziele auf der Straße.

Seine herausragende Saison 2024 zeigte eindrucksvoll, was möglich ist, wenn der Rennkalender passt: neun Profisiege zwischen April und August, mehrere davon auf WorldTour-Niveau. 2025 diente der Reife im Peloton: Sieg beim GP Miguel Indurain und Rang fünf bei Lüttich–Bastogne–Lüttich in einer kurzen Frühjahrskampagne, im Sommer jedoch ohne die gleiche Form. Bei seiner Tour-de-France-Premiere half er Jonathan Milan zum Grünen Trikot und zwei Etappensiegen, blieb individuell aber ohne zählbares Resultat und ohne prägende Akzente. Sein Jahr endete bei der Bretagne Classic – weiterhin weit von seiner Bestform entfernt.

2026 will er auf der Straße wieder zur Topform zurückfinden – gelingt das, wird es spannend. Angesichts seines Profils dürfte er einige Frühjahrs-Klassiker anpeilen. Laut Gazzetta dello Sports Ciro Scognamiglio steuert der Belgier jedoch wahrscheinlich den Giro d’Italia an. Das Profil bietet von Beginn an viele hügelige Etappen – besonders in der zweiten Hälfte – und könnte für Puncheure wie ihn ein fruchtbarer Boden sein, um das Rennen zu prägen und einen wichtigen Sieg einzufahren.