Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard brechen bei der Tour de France alle Rekorde auf der Madonna di San Luca

Es besteht kein Zweifel daran, dass Jonas Vingegaard nahe an seiner Bestform ist oder sie sogar übertrifft. Er und Tadej Pogacar sind gestern in absolutem Rekordtempo die Madonna di San Luca hinaufgefahren und haben die bisherigen Zeiten auf dem italienischen Anstieg bei weitem übertroffen, nachdem der Slowene eine verheerende Attacke an den sehr steilen Hängen gestartet hatte.

Der Anstieg wird jedes Jahr beim Giro dell'Emilia befahren. Der italienische Klassiker ist der Vorläufer der Lombardei-Rundfahrt, und so fahren die besten Kletterer jedes Jahr nahe an ihrer Bestform und am absoluten Limit hinauf, da er mit der Ziellinie zusammenfällt. Normalerweise gibt es jedoch mehrere Anfahrten des 1,9 Kilometer langen Anstiegs, der im Durchschnitt knapp über 10 % liegt, aber eine Rampe von 18 % aufweist. Bei der Tour gab es nur zwei Anfahrten, aber der erste wurde mit hoher Geschwindigkeit gefahren, und die Hitze (neben der 1. Etappe) machte die Beine der Fahrer müde.

Die Geschwindigkeit, mit der die Spitzenfahrer hinauffuhren, war in der Geschichte des Sports noch nie zuvor verzeichnet worden. Inoffiziell hielt Primoz Roglic den Rekord an diesem Anstieg, nachdem er ihn sowohl beim Eröffnungszeitfahren des Giro d'Italia 2019 als auch im vergangenen Jahr beim Giro dell'Emilia vor Pogacar und Simon Yates gewonnen hatte. Roglic war in der Tat nicht weit von der Zeit entfernt, die er zuvor bei der Bergankunft gefahren war, aber einige Fahrer waren deutlich überlegen.

Das Team Visma - Lease a Bike ging mit vollem Tempo und gut positioniert in den Anstieg, doch Adam Yates setzte sich schnell an die Spitze und verkleinerte die Gruppe auf weniger als ein Dutzend Fahrer, bevor Tadej Pogacar direkt nach dem steilsten Abschnitt eine wütende Attacke startete. Der Slowene ging auf dem Gipfel des Anstiegs aufs Ganze, wurde aber von Jonas Vingegaard dicht verfolgt. Roglics bisheriger Rekord lag bei 5:22 Minuten, aber das Duo fuhr an diesem Sonntag in nur 5:06 Minuten hinauf. Dies wird durch das Strava-Segment des Anstiegs bestätigt, das den großen Unterschied zwischen Pogacar und allen anderen Zeiten zeigt.

Vier Fahrer unterboten jedoch zumindest den bisherigen Rekord, denn sowohl Remco Evenepoel als auch Richard Carapaz erklommen ihn in 5:17 Minuten. Laut CyclingGraphs fuhr das Spitzenduo den 5minütigen Anstieg mit einer Leistungsabgabe von 7,89 W/Kg... In jedem Fall bekamen die Zuschauer auf der Straße und im Fernsehen ein spektakuläres Etappenfinale zu sehen, bei dem die Favoriten auf die Gesamtwertung zum ersten Mal ihre wahre Form zeigten und bei dem in der Stadt Bologna Lücken aufgerissen wurden.