Die WorldTour-Saison 2026 beginnt wie gewohnt in Australien: Vom 20. bis 25. Januar eröffnet die Santos
Tour Down Under den internationalen Rennkalender.
Die Organisatoren haben eine anspruchsvolle Strecke präsentiert, die Sprinterchancen mit entscheidenden Bergetappen kombiniert. Höhepunkt ist der historische Dreifachanstieg zum Willunga Hill in der vorletzten Etappe – wohl Australiens bekannteste Steigung.
Besonders spannend wird diese Ausgabe möglicherweise, da der amtierende Weltmeister und Tour-de-France-Sieger Tadej Pogačar Gerüchten zufolge erstmals in dieser Saison an den Start gehen könnte, um seinen stetig wachsenden Palmarès um diesen prestigeträchtigen Sieg zu erweitern.
Dies ist die Route für 2026
Erst zum zweiten Mal in der Geschichte der Veranstaltung wird die Santos Tour Down Under mit einem 3,6 Kilometer langen Prolog in Adelaide eröffnet. Dabei werden die Frühform der Fahrer und ihre Fähigkeiten im Kampf gegen die Uhr getestet. Eine Sonderregel verlangt, dass der Prolog auf Straßenrädern statt auf Zeitfahrrädern bestritten wird – ein Faktor, der für Überraschungen sorgen könnte.
Die erste Etappe führt über 120 Kilometer in einer Schleife mit Start und Ziel in Tanunda. Drei Anstiege des Menglers Hill stehen auf dem Programm, allerdings auf der weniger steilen Seite. Trotz insgesamt über 1.500 Höhenmetern begünstigt das Profil schnelle Finisher: Die durchschnittliche Steigung liegt nur bei 3,9 %, und die letzten 15 Kilometer sind flach.
Die zweite Etappe gestaltet sich deutlich härter. Bereits zu Beginn wartet der Norton Summit (10 km, 4 %) auf die Fahrer, bevor zwei Anstiege zur anspruchsvollen Corkscrew Road (2,4 km, 9,7 %) führen. Der letzte Anstieg liegt weniger als zehn Kilometer vor dem Ziel und bietet die erste Gelegenheit, die Favoriten für die Gesamtwertung auf die Probe zu stellen.
Die dritte Etappe präsentiert gemischtes Terrain, das Sprinter und Opportunisten gleichermaßen anspricht. Ein hügeliger Kurs mit nur zwei kategorisierten Anstiegen, die zwar moderat, aber taktisch relevant sind, verspricht spannende Schlusssprints für Fahrer mit guter Kletterstärke.
Die vierte Etappe ist die Königsetappe: Zum ersten Mal in der Geschichte des Rennens müssen die Fahrer den Willunga Hill gleich dreimal erklimmen (3 km mit 7,5 %, im steilsten Abschnitt 11 %, 220 m Gesamthöhengewinn). Auf der 176 Kilometer langen Strecke folgt auf einen frühen Anstieg ein langes Flachstück, ehe zwei finale Anstiege die Entscheidung um den Gesamtsieg bringen könnten.
Abgeschlossen wird das Rennen mit einer letzten Rundkurs-Etappe um Stirling. Der hügelige Kurs bietet eine letzte Chance für Attacken: Zwar erscheint der einzige Anstieg mit durchschnittlich 4 % auf dem Papier moderat (2 km), doch ein steiler Abschnitt von 11 % könnte noch einmal für Überraschungen sorgen, bevor die Gesamtwertung endgültig entschieden wird.
Auch das Frauenrennen kehrt mit anspruchsvollen Bergetappen zurück
Die Santos Women’s Tour Down Under (17.–19. Januar) findet vor dem Rennen der Männer statt und bietet ein ebenso anspruchsvolles Terrain.
Die erste Etappe wird die Königsetappe für die Frauen sein: Dreimal müssen sie die Willunga Hills überwinden, allerdings auf einem leichteren Abschnitt mit nur 4,2 % durchschnittlicher Steigung. Das Ziel am Gipfel von Willunga bietet die perfekte Gelegenheit für eine starke Kletterin oder einen Puncheur, um den Sieg und das erste Gesamtführungs-Trikot zu erringen.
Die zweite Etappe verläuft über ein hügeliges Terrain mit zahlreichen kleinen Anstiegen. Zwar ist es nicht das ideale Profil für reine Kletterinnen, doch der Paracombe-Anstieg (ca. 1 km bei 2,2 %, mit einem steilen Abschnitt von 9,5 %) wird im letzten Teil der Etappe gleich viermal bezwungen – eine Herausforderung, die reine Sprinterinnen schwer überwinden können.
Die abschließende Etappe wird entscheidend für die Gesamtwertung sein. Sie beinhaltet einen doppelten Anstieg zur Corkscrew Road (2,4 km bei 9,7 %), der unmittelbar vor einer kurzen Abfahrt zum Ziel in Campbelltown endet.
Anschließend bleibt das Frauenfeld in Südaustralien für das eintägige ProSeries-Rennen Schwalbe Classic am 21. Januar. Der flache 94,2-Kilometer-Rundkurs um Tanunda bietet den Sprinterinnen die Gelegenheit, ihr Können auf einem übersichtlichen Profil zu zeigen.