Seit der Tour de France 2024 haben sich
Tadej Pogacar und
Jonas Vingegaard auf der Straße nicht mehr duelliert. Auch beim Critérium du Dauphiné 2025 fehlte das direkte Aufeinandertreffen der beiden Giganten. Doch im Herbst dieses Jahres ändert sich das. Mehrere Rennen bringen die beiden Rivalen wieder zusammen – und in einem besonderen Fall auch
Primoz Roglic.
Das Trio führt das neu ins Leben gerufene
Andorra Cycling Masters an, ein Event, das kein klassisches Profirennen ist, sondern eine Mischung aus Zeitfahren und Kriterium. Termin: der 19. Oktober, kurz nach dem Ende der Straßensaison in Europa. Austragungsort ist die Pyrenäen-Mikronation Andorra – seit Jahren Wahlheimat vieler Profis.
Radsport pur: ohne Teams und ohne Funk
Alfonso García Valenzuela, CEO von IPG Mediabrands Entertainment und Teil des Produktionsteams eines Dokumentarfilms über das Event, bringt den Kern der Idee auf den Punkt: „Zum ersten Mal lassen wir die besten Radfahrer der Welt ohne Teams, ohne Strategien, ohne Kopfhörer gegeneinander antreten – nur sie und ihr Talent und die Straße. Am Ende sehen wir, wer Champion der Champions wird.“
Kriteriumsrennen mit Topstars sind nichts Neues. Traditionell treten die großen Namen nach der Tour de France bei Showrennen in Frankreich oder Belgien auf. Doch die Andorra Cycling Masters unterscheiden sich grundlegend: Sie stehen am Ende der kompletten Saison, weit weg von den Heimatorten der drei großen Favoriten – und sie bieten ein Terrain, das alles andere als flach ist.
In Andorra gibt es kaum einen Meter ohne Steigung. Wer hier startet, muss bereit sein, sich noch einmal an die Berge zu wagen. Ob das Ganze nur ein lockerer Saisonabschluss oder doch eine letzte Schlacht wird, bleibt offen. Fest steht: Der Kurs verspricht ein Spektakel.
Pogacar, Vingegaard, Roglic – und ein Youngster mit Ambitionen
Neben den drei großen Namen hat sich bereits ein weiterer Hochkaräter angekündigt:
Isaac del Toro, der junge Mexikaner, der beim Giro d’Italia mit Rang zwei für Furore sorgte. Er wird die Bühne nutzen, um sich noch einmal mit der Weltelite zu messen.
Das Format erlaubt den Profis, nach einer langen Saison noch einmal die Beine sprechen zu lassen – ohne taktische Zwänge, ohne Teamarbeit. Sie können so hart fahren, wie sie wollen, bevor es in die wohlverdiente Pause geht.
Und genau darin liegt der Reiz. Was passiert, wenn drei Grand-Tour-Sieger und einige der stärksten Kletterer der Welt auf einem selektiven Kurs ohne taktische Schutzmauern gegeneinander antreten? Valenzuela deutet an, dass es mehr als nur ein Schaulaufen werden könnte: „Dieses Event ist eine Rückbesinnung auf das Wesentliche – Fahrer, Fahrrad, Straße. Für uns ist das der Beginn von etwas Großem im Radsport.“