Tadej Pogacar hat in diesem Jahr nicht nur die
Tour de France gewonnen, sondern auch am Mont Ventoux eine neue Bestzeit gesetzt. Seine 54:30 Minuten am „Géant de Provence“ sind bereits Teil der modernen Tour-Geschichte. Nun sorgt das Rad, mit dem er diese Leistung erbrachte, für die nächste Schlagzeile: Das Colnago Y1Rs, das er gemeinsam mit Jonas Vingegaard fuhr, steht bei Sotheby’s zur Auktion und hat bereits die Marke von 60.000 € durchbrochen.
Der geschätzte Wert des Bikes liegt bei rund 15.000 Euro – ein Preis, der sich durch den ohnehin hohen Grundwert, die individuellen UAE-Team-Anpassungen und den Sammlerstatus eines Tour- und Weltmeister-Rades erklärt. Doch die Auktion zeigt: Für ein Stück Pogacar-Geschichte öffnen Sammler ihre Geldbörsen deutlich weiter.
Warum genau dieses Rad so begehrt ist
Profi-Räder landen immer wieder in Auktionshäusern, doch selten steigen sie auf ein derartiges Niveau. Das derzeitige Gebot lässt sich leicht einordnen, wenn man weiß, welches Kapitel Radsportgeschichte dieses Rad mitgeschrieben hat. Pogacar nutzte es auf mehreren entscheidenden Bergetappen der Tour – auch auf der Rekordfahrt am Ventoux.
Auffällig ist die fast vollständig schwarze Lackierung. UAE Team Emirates – XRG verzichtete bewusst auf die übliche weiße Teamgestaltung, um wenige, aber entscheidende Gramm einzusparen. Im modernen Hochleistungsradsport gilt jedes Detail, besonders bei den extrem hohen Geschwindigkeiten und langen Belastungsphasen in der Offensive.
CyclingUpToDate konnte das Bike bereits im vergangenen Winterlager in Benidorm aus der Nähe betrachten, noch bevor Pogacar seine Saison startete. Damals deutete nichts darauf hin, dass das Rad schnell zu einem der wertvollsten Auktionsexemplare der jüngeren Radsportgeschichte avancieren würde.
Warum Pogacar selbst in den Bergen auf Aero setzt
Interessant ist auch der technische Kontext: Pogacar griff 2025 konsequenter denn je zum Aero-Rad – selbst in den härtesten Berganstiegen. Seine Erklärung ist simpel und zugleich ein Spiegelbild des modernen Pelotons: Die Anstiege werden heute mit unglaublichem Tempo gefahren, die Geschwindigkeitsbereiche verschieben sich, und die Vorteile eines aerodynamischen Setups überwiegen selbst im Hochgebirge das Mehrgewicht.
Das Y1Rs ist damit nicht nur ein Sammlerstück, sondern auch ein Symbol für die Evolution des Bergfahrens im Profi-Peloton. Ein Rad, das zeigt, wohin sich High-Performance-Klettern entwickelt – und warum Pogacar damit auf dem Ventoux eine Bestzeit fuhr, die den Maßstab neu setzt.