„Sie haben mir ein Stück aus der Nase entfernt“ – Maxim van Gils hofft nach OP auf Formschub an Evenepoels Seite

Radsport
Dienstag, 25 November 2025 um 13:30
van-gils
Nach einer Saison, die er offen als “nicht die einfachste” bezeichnet, setzt Maxim van Gils auf einen kleinen, aber entscheidenden Eingriff in der Off-Season, um sich neu aufzustellen und 2026 endlich sein wahres Niveau zu zeigen.
Der Belgier unterzog sich nach einem Jahr voller Krankheiten, Stürze und Allergieschübe einer Nasen-OP — eine derart harte Serie, dass er im UCI World Ranking von Platz 14 auf 180 abrutschte. “Sie haben ein Stück aus meiner Nase entfernt”, erklärte er im Gespräch mit Sporza. “Das wird mir nächste Saison helfen.”
Für einen Fahrer, dessen Formblöcke immer wieder an Erkältungen, Infektionen und Atemproblemen zerronnen, ist der Eingriff medizinische Lösung und psychologischer Wendepunkt zugleich.

Ein Neustart nach einem vertrackten ersten Jahr bei Red Bull - BORA - hansgrohe

Van Gils’ Debütsaison bei Red Bull - BORA - hansgrohe fand nie in den Tritt. Ein später Transfer kostete ihn die frühe Teamintegration: “Ich hatte die Teamtage verpasst, kannte beim ersten Camp nicht alle. Es war etwas schwierig und ich brauchte eine Eingewöhnungszeit.”
Selbst als früh Erfolge kamen — darunter ein Etappensieg bei der Vuelta a Andalucia — geriet sein Jahr schnell aus dem Takt. Die Pollenallergie flammte auf, ein schwerer Sturz beim Amstel Gold Race ließ ihn die Ardennen unter Schmerzen bestreiten, und eine Serie von Infekten im Sommer zerstörte den Rest an Momentum.
“Im Sommer wurde ich rund um die Renewi Tour zweimal krank. Als ich nach der Bretagne Classic wieder erwischt wurde, kam ich nicht mehr in Form.”
Mit der Operation im Rücken und einem nun vertrauten Umfeld ist Van Gils überzeugt, das Schlimmste hinter sich gelassen zu haben. “Inzwischen kenne ich das Team. Ich denke und hoffe, dass es nächstes Jahr besser wird.”
Maxim van Gils
Van Gils’ erste Saison mit Red Bull war von Unterbrechungen geprägt

Ziel: Konstanz — und eine Grand Tour

Seine Ziele für 2026 sind klar und, wichtig, realistisch: “Ich will von Beginn an gut sein und konstant abliefern. Ich möchte auch eine Grand Tour fahren”, sagte er, nachdem er vergangene Saison keine der drei großen Startlisten erreichte.
Die Ankunft von Landsmann und Superstar Remco Evenepoel ist für ihn Ansporn, keine Bedrohung. Van Gils glaubt, dass die Teamtiefe sowohl das Niveau des Neuzugangs als auch sein eigenes hebt.
“Wir können in jedem Rennen eine sehr starke Mannschaft aufstellen, deshalb wird Remco immer sehr gut umringt sein”, sagte er. “Es ist immer schön, mit Remco ins Rennen zu gehen, weil die Siegchancen steigen. Remco ist ein Gewinner und mit Platz zwei nicht zufrieden. Das macht ihn zu einem fantastischen Fahrer.”

Und ja… der Ronaldo-Spitzname bleibt

Das Interview endete mit einer leichteren Note: der Ursprungsgeschichte seines im Peloton zunehmend verbreiteten Spitznamens.
“Bei einem Mittagessen fing mein Teamkollege Giulio Pellizzari an, mich Cris zu nennen. Ich antwortete: ‘Was ist los, Yamal?’”, lachte Van Gils. “Seitdem nennen sie mich Cris (Cristiano Ronaldo) und Pellizzari Yamal, weil er so jung ist. Das ist witzig.”
Nach einem Jahr voller Frust, Stürze und Krankheiten geht Van Gils mit etwas in die Saison 2026, das er lange nicht hatte: einem weißen Blatt — und einer Nase, die endlich für ihn arbeitet.
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