Showdown beim Einzelzeitfahren – Pogacar, Vingegaard, Lipowitz und Evenepoel liefern ersten echten Tour-Test beim Critérium du Dauphiné

Radsport
Mittwoch, 11 Juni 2025 um 15:45
pogacar vingegaard evenepoel
Auf der 4. Etappe des Critérium du Dauphiné 2025 richten sich alle Blicke auf die große Drei des kommenden Tour-Sommers: Tadej Pogacar, Jonas Vingegaard und Remco Evenepoel treffen in einem anspruchsvollen Einzelzeitfahren direkt aufeinander – und liefern damit den ersten ernsthaften Fingerzeig, wer im Juli das Maillot Jaune anpeilen darf.
„Ein Zeitfahren ist immer ein Maßstab“, analysiert der belgische Radsport-Experte José De Cauwer in der Sporza-Übertragung. „Es ist ein echter Test. Der kurze, aber steile Anstieg von zwei Kilometern bei neun Prozent wird alle dazu zwingen, ihre Kräfte klug einzuteilen. Jeder der drei hat für dieses Profil trainiert – es wird interessant.“
Für De Cauwer steht fest: Das heutige Duell könnte zentrale Fragen für die Tour de France beantworten. „Wenn Remco gewinnt – und das wäre immerhin der 1000. Sieg für das Wolfpack – wäre das ein starkes Signal. Aber vor allem wollen wir wissen: Wo steht Vingegaard im Vergleich zu Pogacar? Und wie weit ist Evenepoel wirklich von Pogacar entfernt?“
„Oder gewinnt Pogacar selbst“, wirft De Cauwer ein. „Dann sehen wir, ob er den anderen davonzieht – oder ob es eng bleibt. Wenn einer dem anderen aber eine volle Minute abnimmt, dann wissen wir: Da stimmt etwas nicht mit der Form der anderen.“

Lipowitz im Schatten der Favoriten?

Neben dem erwarteten Dreikampf könnte es jedoch einen Namen geben, der still und leise für Furore sorgt: Florian Lipowitz. Der Red Bull – BORA – hansgrohe-Fahrer gewann auf der 3. Etappe durch eine starke Leistung in der Ausreißergruppe über eine Minute auf seine Konkurrenten – und bringt sich damit in Stellung.
„Ist Lipowitz ein echter Top-3-Kandidat?“, fragt Sporza-Kollege Renaat Schotte. De Cauwer zögert nicht: „Er war bereits ein Kandidat für die Top 5. Und wenn er gestern nicht zu viel investiert hat, dann hat er heute Chancen.“
Der Analyst lobt insbesondere den Einsatz des jungen Deutschen: „Diese Minute wurde ihm nicht geschenkt – die musste er sich hart erkämpfen. 45 km/h im Schnitt bei großer Hitze, das war brutal. Man sah das Salz auf den Gesichtern der Fahrer. Und wir haben von Lipowitz sicher noch nicht alles gesehen. Man muss ihn auf dem Zettel haben – hinter den großen Drei kommen Fahrer wie Buitrago, Lipowitz und noch ein paar andere.“
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