"Seit Gino Mäder hat sich nichts geändert" - Geraint Thomas kritisiert mangelnde Anstrengungen zur Erhöhung der Fahrersicherheit

Radsport
Donnerstag, 18 April 2024 um 13:00
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Die Sicherheit im Radsport ist derzeit ein heißes Thema. Geraint Thomas hat in seiner fast 20jährigen Zeit im Peloton viele Entwicklungen in diesem Sport miterlebt. Nach Ansicht des Walisers wird jedoch nicht annähernd genug getan, um die Sicherheit der Fahrer zu gewährleisten:
"Verkehrsberuhigung, hervorstehende Bordsteine, all diese Dinge: Das bringt sicherlich auch ein Element der Gefahr mit sich. Wenn ich zu viel darüber nachdenken würde, wäre ich ganz hinten oder würde nicht mehr fahren", sagt der ehemalige Tour de France-Sieger, der im Laufe der Jahre selbst immer wieder gestürzt ist, im Gespräch mit Velo. "Es ist frustrierend. Seit Gino Mäder hat sich nichts geändert. In diesem Sport gibt es halt dieses gefährliche Element, aber ich habe das Gefühl, dass sie so viel mehr tun könnten, um die Sicherheit zu erhöhen."
Bei der letzten Baskenland-Rundfahrt wurde das Peloton von einem Massensturz erschüttert, bei dem Jonas Vingegaard fast zwei Wochen lang im Krankenhaus lag und auch Steff Cras, Jay Vine und Remco Evenepoel schwer verletzt wurden. Thomas' INEOS Grenadiers-Chef, Sir Jim Ratcliffe, forderte kürzlich in einem offenen Brief auf der Website des Teams mehr von den Rennorganisatoren.
"Als Ayrton Senna vor 30 Jahren in der Formel 1 in Italien tödlich verunglückte, machte sich der Dachverband daran, die Sicherheitsvorschriften für eine der gefährlichsten Sportarten der Welt zu ändern, was zu einer erheblichen Verringerung der Verletzungen führte", schrieb Ratcliffe. "Dies steht in krassem Gegensatz zum Radsport, wo die Dachverbände bisher nur wenige Änderungen vorgenommen haben und schwere Unfälle an der Tagesordnung sind."
Da sich der tragische Unfalltod von Gino Mäder bei der Tour de Suisse 2023 demnächst jährt, hat UCI-Präsident David Lappartient kürzlich "50 Prozent der Stürze" auf das Verhalten der Fahrer selbst zurückgeführt: "Deshalb wollen wir in diesem Jahr ein Prinzip von gelben und roten Karten einführen, wie im Fußball", sagte Lappartient. "Damit diese gefährlichen Verhaltensweisen besser bestraft werden."

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