„Sehr traurig, ihn gehen zu sehen" - Tadej Pogacar spricht erstmals über Juan Ayusos Ausstieg aus den UAE

Radsport
Donnerstag, 11 September 2025 um 15:00
pogacar ayuso
Nach Monaten voller Gerüchte und Spannungen ist es nun offiziell: Juan Ayuso verlässt das UAE Team Emirates – XRG zum Ende der Saison 2025. Für das 22-jährige Ausnahmetalent bedeutet dieser Schritt eine Zäsur in seiner noch jungen Karriere, für UAE aber auch ein Warnsignal. Trotz Etappenerfolgen bei der Vuelta wirkte Ayuso zuletzt entfremdet vom Teamgefüge, nicht zuletzt wegen seiner wiederholten Weigerung, João Almeida in entscheidenden Rennmomenten zu unterstützen.

Pogacars diplomatische Worte

Tadej Pogacar, der unangefochtene Anführer des Teams, sprach erstmals öffentlich über den Weggang. Von Kanada aus, wo er sich auf den GP de Québec vorbereitet, zeigte er sich betroffen, aber auch verständnisvoll: „Es ist sehr traurig, ihn gehen zu sehen, aber ich verstehe seine Entscheidung. Er will eine Veränderung in seinem Umfeld. Am besten ist es, mit ihm persönlich zu sprechen.“
Die Zurückhaltung Pogacars ist typisch für den vierfachen Tour-de-France-Sieger, doch sie macht auch deutlich, dass die Unruhe im Team nicht spurlos an ihm vorbeigeht.

UAE zwischen Kontinuität und Konflikt

Teamchef Mauro Gianetti bemühte sich in einer Stellungnahme um einen Ton der Geschlossenheit: „Juan war ein wertvolles Talent und wir sind dankbar für das, was wir gemeinsam aufgebaut haben... aber unser Projekt basiert auf Kontinuität und Teamharmonie.“ Zwischen den Zeilen wird jedoch klar, dass die Ambitionen der jungen Fahrer immer schwerer mit der klaren Hierarchie um Pogacar vereinbar waren.

Ayusos neue Wege

Ayuso selbst deutete an, dass er sich ausgebremst fühlte. Seine Vuelta-Siege bewiesen sein Potenzial, doch seine Prioritäten schienen sich vom Team entfernt zu haben. Künftig wird er in einem anderen Trikot beweisen können, ob er mehr sein will als ein Etappenjäger – und ob er eines Tages die Kapitänsrolle bei einer Grand Tour für sich beanspruchen kann.

Ein Balanceakt für Pogacar

Für Pogacar bleibt die Situation ambivalent. Einerseits ist er der Mittelpunkt der Teamstrategie, andererseits verliert er mit Ayuso einen potenziellen Helfer und zugleich einen Rivalen von morgen. „Es ist schwierig, sich dazu zu äußern“, erklärte er – ein Hinweis darauf, dass auch er nicht alle Details kennt oder öffentlich teilen will.
Mit den kanadischen Klassikern und der Weltmeisterschaft in Ruanda im Blick richtet der Slowene seine Aufmerksamkeit wieder auf sportliche Ziele. Doch Ayusos Abgang verdeutlicht, dass selbst die stärksten Teams nicht nur Siege, sondern auch fragile Strukturen managen müssen.
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