In wenigen Monaten wird
Remco Evenepoel offiziell das Trikot von Red Bull – BORA – hansgrohe tragen. Doch schon jetzt ist sein bevorstehender Wechsel ein zentrales Thema innerhalb des deutschen WorldTour-Teams. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren – organisatorisch wie emotional. Mehrere Fahrer äußerten sich bei der Tour de Pologne über die Ankunft des Belgiers, der als einer der spektakulärsten Neuzugänge der letzten Jahre gilt.
„Ich bin in der Vergangenheit mit Jungs dieses Kalibers wie Tadej [Pogacar] gefahren, und Remco ist ein weiterer dieser Außerirdischen“, sagte
Finn Fisher-Black gegenüber Cyclingnews. „Ich freue mich, ihn im Team zu haben. So jemand bringt den Geist des Teams nach oben.“ Auch wenn Evenepoel erst 2026 offiziell für BORA starten wird, scheint sein Einfluss schon jetzt spürbar. „Das ist zwar erst nächstes Jahr, aber wir schauen jetzt auf den Rest dieser Saison.“
Dass BORA tief in die Tasche gegriffen hat, um den zweifachen Olympiasieger zu verpflichten, ist längst kein Geheimnis mehr. Medien berichten über ein Millionen-Gehalt für Evenepoel und eine „beträchtliche Summe“, die an Soudal – Quick-Step floss, um den bis 2026 laufenden Vertrag vorzeitig aufzulösen. Der Coup zeigt deutlich: BORA meint es ernst.
Fisher-Black, der wohl nur selten direkt mit dem belgischen Star zusammen Rennen bestreiten wird, sieht in dessen Verpflichtung vor allem einen strategischen Impuls: „Wenn man ein Umfeld schafft, in dem man gewinnen kann, verändert das die ganze Stimmung im Team. Es bringt jeden irgendwie nach oben“, erklärt der Neuseeländer. „Ein Fahrer wie Remco hebt die Professionalität des ganzen Teams. Es ist ein deutliches Beispiel dafür, wie sich durch einen Einzelnen der gesamte Output verbessern kann.“
Doch Evenepoel trifft nicht auf ein Team im Neuaufbau – ganz im Gegenteil. Mit Fahrern wie Florian Lipowitz, der sich in den letzten anderthalb Jahren zur Zukunftshoffnung gemausert hat, und Grand-Tour-Siegern wie Primoz Roglic, Jai Hindley und Daniel Martínez verfügt BORA über eine der tiefsten Kader im Peloton. Dazu kommen junge Klettertalente wie Giulio Pellizzari – ein Zeichen für die Zukunftsorientierung der Mannschaft.
Daniel Martínez, der bisher eine durchwachsene Saison erlebt hat, glaubt dennoch, dass Evenepoel den entscheidenden Unterschied machen kann: „Mit Remco im Team haben wir mit Sicherheit eine sehr starke Mannschaft“, betont der Kolumbianer. „Er ist ein enorm wichtiger Fahrer und wird dem Team definitiv viel bringen. Das Wichtigste ist: Er kommt.“
Die Zeichen bei Red Bull – BORA – hansgrohe stehen auf Offensive. Mit Evenepoel als neuem Aushängeschild könnten die Ambitionen in der Gesamtwertung neue Dimensionen annehmen – und innerhalb der Mannschaft scheint das Potenzial dieser Verpflichtung längst erkannt worden zu sein.