Seit einigen Jahren wird in der Welt des Radsports die Idee einer Budgetobergrenze diskutiert. Der belgische Radsportverband hat beschlossen, die Prämien für Medaillengewinne bei Welt- und Europameisterschaften sowie bei Olympischen Spielen zu streichen, da die Zahl der Disziplinen und der vergebenen Titel gestiegen ist.
Die
UCI könnte letztendlich den gleichen Weg einschlagen, wie Sporza berichtet. Die Geschäftsführerin des Verbandes, Nathalia Clauwaert, argumentierte: "Zwischen 2019 und 2023 hat sich die Zahl der Medaillen verdreifacht und damit auch die Anzahl der Prämien, die wir ausgeben mussten", was die finanziellen Mittel des Verbandes aufzehrt. Der jüngste Doppel-Olympiasieg von
Remco Evenepoel und der anschließende Weltmeistertitel im Zeitfahren auf der Straße ist ein gutes Beispiel dafür; und auch bei der Gravel Weltmeisterschaft konnten drei Fahrer des Landes Medaillen bei den Männern und Frauen gewinnen - die große Zahl der Veranstaltungen auf der Bahn trägt ebenfalls stark zu dieser Zahl bei.
Mit dem Beginn der Cyclocross-Saison wird dies auch in Belgien der Fall sein. Ein Land voller talentierter Radsportler ist zwar eine positive Sache, belastet aber den Verband finanziell extrem. Es ist keine Überraschung, dass mehrere Verbände bereits jetzt Schwierigkeiten haben, ihre Fahrer optimal zu betreuen. Der völlige Ausschluss Großbritanniens von der Straßen-Europameisterschaft ist ein gutes Beispiel dafür, während es auch regelmäßig vorkommt, dass Nationalmannschaften bei großen Veranstaltungen nicht mit der Anzahl von Fahrern antreten, die ihnen zusteht - Portugal ist ein gutes Beispiel hierfür.
"Es ist eine Maßnahme, die wir intern mit den Fahrern und Nationaltrainern vereinbart haben. Wir wissen, dass es keine populäre Maßnahme ist, aber wir können trotzdem auf ihr Verständnis zählen", so Clauwaert. "Ich spreche auch mit anderen Verbänden, und die tun sich schwer, ihre nationalen Programme weiterzuführen. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Zum Beispiel sind die Kosten für Hotelaufenthalte und Flüge gestiegen. Auch die Lohnkosten sind gestiegen und es gibt eine Internationalisierung des Sports."