Radprofis gelten oft als Kämpfer – nicht nur wegen ihrer harten Trainingspläne, sondern vor allem wegen ihres Umgangs mit Schmerzen. Ein aktuelles Beispiel dafür ist
Emilien Jeannière von
TotalEnergies. Nach einem heftigen Sturz auf der dritten Etappe der
Tour de France fuhr der Franzose die komplette vierte Etappe – mit gebrochener Schulter.
Die dritte Etappe der diesjährigen Tour war geprägt von zahlreichen Stürzen. Jasper Philipsen musste das Rennen aufgeben, auch Remco Evenepoel und Jordi Meeus waren involviert. Besonders dramatisch wurde es im hektischen Finale von Dunkerque: Cees Bol, Bryan Coquard, Paul Penhoët und Jeannière stürzten kurz vor dem Massensprint. Der 25-Jährige konnte einem Sturz vor ihm nicht mehr ausweichen und krachte mit hoher Geschwindigkeit in die Leitplanken. Die Bilder im TV waren schon erschreckend – Aufnahmen von Zuschauern zeigten noch deutlicher, wie heftig der Aufprall war.
Trotzdem schleppte sich Jeannière ins Ziel. Noch unglaublicher: Er startete tatsächlich zur vierten Etappe – und kämpfte sich mit gebrochenem Schulterblatt über die gesamten 139 Kilometer. Heute Morgen dann die bittere Gewissheit: Nach weiteren Untersuchungen wurde der Bruch bestätigt. TotalEnergies zog die Notbremse – Jeannière musste die Tour aufgeben.
„Das Team gibt mit Bedauern den Rückzug seines Sprinters aus der Vendée, Émilien Jeannière, bekannt“, schrieb der Rennstall in den sozialen Medien. „Diese Verletzung bedeutet das vorzeitige Ende von Émiliens erster Teilnahme am größten Radrennen der Welt. Das gesamte Team wünscht ihm eine rasche Genesung.“
Ein Kämpfer ist Jeannière damit trotzdem geblieben – selbst mit gebrochener Schulter.