Red Bull bestätigt seinen Plan für 2026: Evenepoel und Lipowitz zur Tour de France, Roglič jagt den Vuelta-Rekord

Red Bull - BORA - hansgrohe hat am Mittwoch in einem Studio in Binissalem, Mallorca, seinen Media Day abgehalten. Dabei gab das deutsche Team die Rennkalender seiner wichtigsten Fahrer für die kommende Saison bekannt. Die Ankündigung kommt in einer entscheidenden Phase für die Mannschaft, die mit großen Erwartungen in das Jahr geht – nicht zuletzt wegen der Verpflichtung von Remco Evenepoel, der nach einem viel beachteten Transfer seine erste Saison für das Team bestreitet.

Evenepoel richtet seine Vorbereitung auf die Tour de France aus, bei der er sich die Kapitänsrolle mit Florian Lipowitz teilen wird. Diese Wahl ist kein Zufall. Lipowitz holte bei der Tour 2025 einen starken dritten Platz, Evenepoel wurde 2024 ebenfalls Dritter. Mit beiden Fahrern, die ihre Leistungsfähigkeit in Frankreich bereits bewiesen haben, zeichnet sich die nächste Tour als ideale Bühne ab, um zu sehen, wer innerhalb einer auf das Gesamtklassement ausgelegten Struktur die höhere Form erreicht.

Primoz Roglic übernimmt derweil die alleinige Kapitänsrolle bei der Vuelta a España. Der Slowene steht vor einer historischen Aufgabe: Er jagt den fünften Titel, um Roberto Heras zu übertreffen, der weiterhin den Rekord für die meisten Siege hält. Das bedeutet, dass er nach einem enttäuschenden Auftritt in dieser Saison auf die Tour verzichtet.

Für den Giro hat das Team die Teilnahme von Giulio Pellizzari, Jai Hindley (Sieger 2022) und Aleksandr Vlasov bestätigt – drei Fahrer mit Grand-Tour-Erfahrung und der Fähigkeit, in einem der anspruchsvollsten Rennen des Jahres konstante Leistungen zu liefern. Mit diesem Plan skizziert Red Bull - BORA - hansgrohe eine ambitionierte Roadmap für 2026, um bei der Tour de France mit der neuen Kombination Lipowitz–Evenepoel Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard herauszufordern. Viel mehr kann ein Team kaum tun.

Evenepoel sagte in von Eurosport veröffentlichten Aussagen, dass es das erste Mal sei, dass er eine Grand Tour mit zwei Kapitänen angeht, und betonte, dass mehrere Optionen im Team der beste Weg seien, das Rennen zu bestreiten. „Es ist das erste Mal, dass ich zu einer Grand Tour mit zwei Anführern fahre. Ich denke, das ist der beste Ansatz. Wenn du mehr Karten hast, ist es besser. Das Team hat entschieden, dass wir beide fahren, und ich finde nicht, dass es ein Weltuntergang ist, gemeinsam zu starten…“

Er fügte hinzu, dass sein Kalender umfangreich sei und später angepasst werden könnte. „Vielleicht ändert sich das in Zukunft, aber mit diesem Plan haben wir schon genug Rennen.“

Florian Lipowitz, der bei der Tour 2025 Dritter wurde, zeigte sich begeistert, die Führung mit Evenepoel zu teilen und von dessen Erfahrung zu profitieren. Der junge Deutsche hob den Wert eines Doppelkapitäns bei einer Grand Tour hervor und seinen Wunsch, im Team eine aktive Rolle zu übernehmen. „Aufs Podium bei der Tour zu fahren, war eine großartige Erfahrung. Ich finde es gut, mit zwei Anführern zu einer Grand Tour zu gehen. Ich war schon Dritter bei der Tour, ich kann viel von Remco lernen und zusammen können wir anders Rennen fahren.“

Primoz Roglic bereitet sich darauf vor, das Team bei der Vuelta a España zu führen, wo er als erster Fahrer der Geschichte fünf Siege anstrebt. Der Slowene zeigte trotz fortgeschrittener Karrierejahre Ehrgeiz und Motivation. „Wo kann ich unterschreiben, um sie schon gewonnen zu haben? Ich habe immer noch Hunger auf Wettbewerb. Ich bin näher an meinem Ende, aber noch nicht da.“