Primoz Roglic wollte auf der als gefährlichste Etappe des Giro d’Italia 2025 bekannten Mini Strade Bianche vor allem unbeschadet durchkommen – doch genau das misslang ihm. Ein Sturz und ein Reifenschaden auf den brutalen toskanischen Schotterstraßen warfen den Kapitän von Red Bull – BORA – hansgrohe schwer zurück. In der Gesamtwertung liegt er nun hinter gleich vier Fahrern des dominierenden UAE Team Emirates – XRG, das das Klassement nun klar kontrolliert.
Roglic ging 51 Kilometer vor dem Ziel zu Boden, nachdem ein Fahrer von INEOS Grenadiers stürzte. Wenige Kilometer später war das nächste Unglück da: ein Reifenschaden ließ ihn den Anschluss an seine Gruppe verlieren. Von Teamunterstützung war in diesem kritischen Moment wenig zu sehen – mit Ausnahme des herausragenden Giulio Pellizzari, der sich erneut als sein wichtigster Helfer erwies. Pellizzaris Hilfe erwies sich als entscheidend in der chaotischen Rennphase. Roglic bekam zudem temporäre Unterstützung von Tom Pidcock und Derek Gee, um den Zeitverlust zu begrenzen. Dennoch verlor der Slowene im Ziel in Siena satte 2:22 Minuten auf Isaac del Toro und 1:15 Minuten auf Juan Ayuso – und das ohne die Zeitbonifikationen einzurechnen.
„Es war einfach hart, oder? Das Tempo da vorne... Ich fühlte mich hinten nicht gerade wie der Beste der Besten“, erklärte Roglic nach dem Rennen. „Wir nehmen es hin, wir sind durchgekommen. Jetzt müssen wir schauen, was wir als Nächstes tun.“
Derweil demonstrierte UAE Emirates seine ganze Stärke. Del Toro fuhr eine Etappe auf absurd hohem Niveau, Ayuso blieb stets in Gesellschaft von Adam Yates und dem blutenden Brandon McNulty, der unermüdlich für ihn arbeitete.
Roglic startet die zweite Woche des Giro mit einem Rückstand – und ohne Team, das in der Lage wäre, seine Hauptkonkurrenten ernsthaft unter Druck zu setzen. Das bringt BORA – hansgrohe in eine taktisch äußerst schwierige Lage.
Konkrete Aussagen wollte Roglic direkt nach dem Rennen nicht treffen: „Wir werden sehen. Heute verlieren wir diese Minute. Manchmal verliert man, manchmal gewinnt man. Der Weg ist noch lang – aber zuerst müssen wir die Wunden lecken, uns erholen und dann schauen, wie wir’s beim nächsten Mal angehen.“