Für Tadej Pogacar steht beim Criterium du Dauphiné 2025 ein entscheidendes Wochenende bevor. Mit einem Rückstand von 38 Sekunden auf Spitzenreiter Remco Evenepoel belegt der Slowene vor den finalen drei Bergetappen Rang sieben der Gesamtwertung. Dass Pogacar in den Alpen attackieren wird, gilt als wahrscheinlich – möglicherweise schon am Freitagnachmittag auf der selektiven 6. Etappe.
„Es gibt nichts Verrücktes im Laufe des Tages, aber ich denke, am Ende werden viele Beine müde sein und wir werden heute etwas Action in der Gesamtwertung sehen“, erklärte der UAE-Kapitän im Gespräch mit Cycling Pro Net. Auf die Frage, ob er selbst die Initiative ergreifen werde, antwortete Pogacar mit einem Lächeln: „Nun, ich habe ziemlich viel Zeit, um zurückzukommen. Vielleicht versuchen wir heute etwas zu unternehmen – aber wir werden sehen. Lassen wir uns einfach treiben und genießen das letzte Wochenende der Dauphiné.“
Zwar fehlen dem zweifachen Toursieger über eine halbe Minute auf das Maillot Jaune von Evenepoel, doch zum direkten Konkurrenten Jonas Vingegaard beträgt der Rückstand lediglich 22 Sekunden. Für Pogacar ist also noch alles möglich – auch wenn er das Duell mit dem dänischen Titelverteidiger nicht allein führt. „Sie haben mit Matteo Jorgenson ebenfalls zwei gute Karten“, warnt der Slowene. „Ich denke, sie können mit beiden ein bisschen spielen, aber sie müssen auch noch Zeit auf Remco aufholen.“
Bislang zeigte sich Pogacar bei der Dauphiné zurückhaltend, was unter Fans und Experten Spekulationen über seine tatsächliche Form oder taktisches Kalkül auslöste. Der 25-Jährige selbst betont, dass die Prioritäten klar gesetzt seien: „Es ist nicht notwendig, sich bei der Dauphiné umzubringen. Man darf sich die Woche hier nicht durch sein Ego ruinieren lassen“, erklärt er.
Er verweist auf ein Beispiel aus dem Vorjahr: „Remco hat 2024 das Zeitfahren gewonnen, war dann aber nicht an der Spitze der Gesamtwertung. Doch bei der Tour war er einfach super.“ Pogacars Fazit: „Man muss also sein Ego und seinen Stolz beiseite lassen und einfach sehen, was man tun kann – denn bis zur Tour de France ist noch etwas Zeit.“