Pauline Ferrand-Prevot hat mit einer beeindruckenden Machtdemonstration auf der 8. Etappe der Tour de France Femmes 2025 das Maillot Jaune übernommen. Die Fahrerin vom Team Visma | Lease a Bike setzte sich am Col de la Madeleine mit einem Soloangriff entscheidend ab und brachte das Gelbe Trikot mit einem Etappensieg zurück in französische Hände. Zuvor hatte sie bereits mit ihrer Ansage für Aufsehen gesorgt, die Tour gewinnen zu wollen – nun ist sie der Verwirklichung dieses Traums ein großes Stück nähergekommen.
Das Rennen begann mit einer starken 14-köpfigen Ausreißergruppe, zu der unter anderem Elise Chabbey, Evita Muzic, Yara Kastelijn, Maeva Squiban und Niamh Fisher-Black gehörten. Kim Le Court, die bisherige Gesamtführende, versuchte anfangs vergeblich mitzugehen. Später kämpfte sie sich jedoch nach einem schweren Sturz in der Abfahrt zurück ins Rennen und schloss 48 Kilometer vor dem Ziel wieder zur Spitze auf. Dort sorgten die Favoritinnen zunehmend für Spannung, als sich das Hauptfeld der Spitzengruppe näherte. Maeva Squiban, bereits zweifache Etappensiegerin, setzte erste Akzente, bevor die Entscheidung am Schlussanstieg fiel.
Ferrand-Prevot übernimmt das Zepter am Col de la Madeleine
Am Col de la Madeleine schlug die Stunde der Favoritinnen. Während Fahrerinnen wie Anna van der Breggen und Puck Pieterse abreißen lassen mussten, übernahm Le Court erneut die Initiative, bis ihre Teamkollegin Sarah Gigante angriff. Pauline Ferrand-Prevot reagierte sofort, schloss zu Gigante und der zuvor ausgerissenen Marion Bunel auf. Bunel spannte sich für ihre Teamkollegin ein letztes Mal vor das Feld, ehe Ferrand-Prevot rund 8,5 km vor dem Ziel mit einem explosiven Angriff auch Gigante distanzierte.
Dahinter hatten weder Demi Vollering noch Katarzyna Niewiadoma eine Antwort auf das Tempo der Französin. Ferrand-Prevot flog förmlich über den Schlussanstieg, holte Fisher-Black und Kastelijn ein und ließ auch sie wenige Kilometer später stehen. Ab Kilometer fünf war sie allein an der Spitze unterwegs – kraftvoll, entschlossen, nicht zu stoppen.
Historischer Sieg mit Blick aufs Maillot Jaune
Mit jedem Pedaltritt baute Ferrand-Prevot ihren Vorsprung weiter aus und fuhr schließlich solo zum Etappensieg. Es war ein triumphaler Moment, der das lange Warten auf eine französische Hoffnungsträgerin beenden könnte. Gigante sicherte sich mit starkem Finish den zweiten Platz, während Niewiadoma und Vollering über drei Minuten Rückstand kassierten – eine Vorentscheidung im Kampf um das Gelbe Trikot?
Für Pauline Ferrand-Prevot war es nicht nur ein Etappensieg, sondern ein Zeichen: Die Französin ist zurück auf der Straße – und bereit, Geschichte zu schreiben.