„Es war unglaublich" - Lance Armstrong über die Alpen-Etappe der Tour de France Femmes und das Chaos vor der Königinnen-Etappe

Radsport
Samstag, 02 August 2025 um 15:00
KimLeCourt
Die 7. Etappe der Tour de France Femmes 2025 nach Chambéry war der erste echte Härtetest in den Alpen – auch wenn der ganz große Schlagabtausch unter den Favoritinnen noch ausblieb. Stattdessen sahen die Zuschauer eine Etappe voller Dynamik, unerwarteter Wendungen und taktischer Zurückhaltung der großen Namen.

Ein chaotischer Start: Attacken von Kilometer Null

„Auf der Bühne war einfach viel los“, kommentierte Lance Armstrong im The Move-Podcast. Früh im Rennen löste sich eine Gruppe um Maeva Squiban, die ab dem ersten Kilometer attackierte und mit 17 Fahrerinnen die Wertungspunkte für das Grüne Trikot einsammelte. Die Gruppe war nicht groß genug, um die Hauptfavoritinnen zu gefährden, doch das hohe Tempo sorgte für ein zerrissenes Feld und ständige Positionswechsel.
„Es war aufregend. Die Fahrerinnen waren überall auf der Straße. An manchen Stellen war es schwer, den Überblick zu behalten“, schilderte Armstrong die chaotische Anfangsphase.

Die Favoritinnen bleiben abwartend – Kim Le Court verteidigt Gelb

Über den Col du Granier wurde es ernst, doch Demi Vollering, Katarzyna Niewiadoma und Pauline Ferrand-Prévot verzichteten auf frühe Attacken. Die kleine Gruppe der Favoritinnen wurde hauptsächlich von Pauliena Rooijakkers kontrolliert. Diese Zurückhaltung hatte zur Folge, dass Sarah Gigante – stark an den Anstiegen, aber schwach in den Abfahrten – nicht distanziert werden konnte.
Auch Kim Le Court, die im Gelben Trikot fuhr, schien zeitweise am Limit. Doch die Fahrerin aus Mauritius kämpfte sich nach einem Rückstand auf den letzten Kilometern zurück in die Favoritengruppe. „Ich dachte, das war’s mit ihren Tagen in Gelb“, meinte Armstrong, „aber sie ist ein Wahnsinnsrennen gefahren und hat das Trikot verteidigt.“

Maeva Squiban verblüfft mit mutigem Ausreißersieg

Während sich die Top-Favoritinnen gegenseitig neutralisierten, nutzte Maeva Squiban die Gelegenheit und holte sich den zweiten Ausreißersieg in Folge. Armstrong war begeistert von der Art und Weise, wie sie attackierte: „99,99 % aller Attacken in den Bergen kommen von hinten. Aber sie ist einfach aus der Ecke nach vorne geschossen und war weg.“
Squiban hatte in den ersten Etappen viel Zeit verloren, doch ihr offensiver Fahrstil und ihre Kletterqualitäten beeindruckten. „Sie sieht so gut aus auf dem Fahrrad“, meinte Armstrong, der gespannt ist, wie sich Squiban auf der heutigen Königsetappe schlagen wird.

Die große Entscheidung steht bevor: Königsetappe über den Col de la Madeleine

Armstrong erwartet für die 8. Etappe ein Feuerwerk ab dem ersten Kilometer: „112 Kilometer. 3.500 Höhenmeter. Die ersten 13 Kilometer vom Start sind ein ständiger Anstieg. Jeder, der morgen angreifen will, muss es von Anfang an tun.“
Vor allem Anna van der Breggen, Katarzyna Niewiadoma, Pauline Ferrand-Prévot und Demi Vollering werden keine weitere Gelegenheit mehr bekommen, sich gegenseitig zu testen. Die Schlussetappe zur Col de la Madeleine wird mit ihrer Länge und Härte die Entscheidung über den Toursieg bringen.
„Wenn man Maeva Squiban ist, nimmt man den Schwung von zwei aufeinanderfolgenden Etappensiegen mit“, sagt Armstrong. „Aber morgen werden wir sehen, wie gut sie wirklich klettert – im direkten Vergleich mit den Besten.“
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