Pauline Ferrand-Prévot hat seit ihrem Triumph bei der Tour de France Femmes Ende August keine Rennnummer mehr angeheftet. Doch die Saison der Französin ist noch lange nicht vorbei. Am kommenden Samstag kehrt sie beim GP de Plouay ins Peloton zurück. Das große Ziel liegt allerdings einen Monat weiter: die Europa- und Weltmeisterschaften. Nachdem sie eine Teilnahme in Kigali zunächst ausgeschlossen hatte, änderte die 32-Jährige ihre Meinung – und will nun 11 Jahre nach ihrem ersten WM-Titel erneut das Regenbogentrikot auf der Straße erobern.
„Hallo zusammen“, begann Ferrand-Prévot ihren ausführlichen Instagram-Post. „Ich gebe zu, dass ich eine Weile gebraucht habe, um diesen Beitrag zu schreiben. Seit meinem Tour-Sieg versuche ich, das Gleichgewicht zwischen den vielen Möglichkeiten, die sich mir bieten, und einem gesunden Lebensstil als Profisportlerin zu wahren. Das ist für mich sehr wichtig.“
Zu Jahresbeginn hatte sie noch entschieden, nicht nach Ruanda zu reisen. „Nach den Olympischen Spielen war ich körperlich müde und mental erschöpft. Ich wollte diesen Moment nicht wiederholen oder meinem Körper zusätzliche Belastungen zumuten“, erklärte sie. „Jetzt aber ist der Kontext ein anderer: weniger Rennen, weniger Druck als bei Olympia. Ich fühle mich bereit, mein Bestes zu geben – auf intelligente und durchdachte Weise.“
In enger Absprache mit ihrem Team und der französischen Nationalmannschaft fiel daher die Entscheidung zur WM-Teilnahme. „Es ist mir eine Ehre, mit meinen französischen Teamkolleginnen, die zur Weltelite gehören, um das Regenbogentrikot zu kämpfen“, so Ferrand-Prévot. Sollte ihr Plan aufgehen, könnte sie 2026 sowohl im Mountainbike als auch auf der Straße Weltmeisterin sein – und einmal mehr Geschichte schreiben.