Patrick Lefevere warnt vor chaotischem Tour-Auftakt – Remco Evenepoel steht unter Druck

Radsport
Mittwoch, 02 Juli 2025 um 12:30
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Patrick Lefevere blickt mit gemischten Gefühlen auf den Start der Tour de France 2025. Der scheidende Teamchef von Soudal-Quick-Step, der Ende des Jahres nach über zwei Jahrzehnten an der Spitze abtritt, sorgt sich um Remco Evenepoel – und um das, was die ersten nervösen Tage für seinen Star bedeuten könnten.
Im Gespräch mit Daniel Benson machte der 70-Jährige keinen Hehl aus seiner Sorge: „Ich hoffe, dass er auf seinem Rad bleibt, denn die ersten Etappen werden sehr nervös und knifflig sein“, erklärte Lefevere. „Jeder will die erste Etappe in Lille gewinnen, weil es automatisch das Gelbe Trikot bedeutet. Das wird zu großem Chaos führen – Sprinter wollen ihren Vorteil nutzen, die Klassementfahrer dürfen keine Zeit verlieren. Das kann schnell gefährlich werden.“
Für Lefevere wäre ein Etappensieg durch Tim Merlier der perfekte Auftakt: „Wenn Tim das Gelbe holt und Remco danach die erste Bergprüfung gewinnt, könnte er es übernehmen.“ Doch ob dieser Plan aufgeht, steht in den Sternen.
Denn Evenepoel steht mehr denn je unter Beobachtung. Immer wieder betonte der Belgier seine Loyalität zu Soudal-Quick-Step, doch gerade bei der Tour wird die fehlende Tiefe im Team deutlich. Die Konkurrenz ist mit Weltklasse-Helfern bestückt: Pogacar kann bei UAE auf Yates, Almeida, Sivakov und Wellens zählen. Vingegaard hat mit Visma - Lease a Bike starke Helfer wie Simon Yates, Jorgenson, Kuss und van Aert an seiner Seite.
Soudal-Quick-Step dagegen fehlt es an Grand-Tour-Stärke. Mikel Landa, der Evenepoel 2024 noch zu Platz drei geführt hatte, fehlt verletzt nach seinem Giro-Sturz. Schon beim Critérium du Dauphiné deutete sich an, wie schwer es wird: An den Anstiegen war Evenepoel oft alleine.
Für Lefevere wird klar sein: Wollen sie vorne mitmischen, muss das Team mehr denn je für seinen Kapitän da sein – gerade, wenn es auf den ersten chaotischen Kilometern um jede Sekunde geht.
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