OFFIZIELL: Marcel Kittel wird Sprinttrainer bei Unibet Rose Rockets

Radsport
Samstag, 22 November 2025 um 11:30
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Die Unibet Rose Rockets treiben ihren ambitionierten Weg Richtung Wildcard für die Tour de France 2026 konsequent weiter. Nachdem das Team bereits namhafte Tour-Etappensieger wie Dylan Groenewegen, Victor Lafay und Wout Poels verpflichtet und sich eine französische Lizenz gesichert hat, folgt nun der nächste Paukenschlag: Marcel Kittel wird neuer Sprintcoach.
Für das junge Projekt ist die Verpflichtung des 14-fachen Tour-de-France-Etappensiegers ein weiterer Schritt, um sportliches Profil, Glaubwürdigkeit und strukturelle Qualität auf WorldTour-Niveau zu bringen.

Eine Verbindung, die über Jahre gereift ist

Die Entscheidung kam nicht aus dem Nichts. Kittel und Teamchef Bas Tietema stehen seit Jahren in engem Austausch. Seit seinem Rücktritt im Mai 2019 blieb Kittel präsent — als Experte im TV, Medienbegleiter großer Rennen und Beobachter der modernen Sprintentwicklung.
Nun kehrt er in den Profibereich zurück, in eine Rolle, die im aktuellen Radsport immer mehr an Bedeutung gewinnt. Erst vor wenigen Tagen meldete Decathlon AG2R La Mondiale die Verpflichtung von Mark Renshaw als Sprintcoach. Die Rockets reagieren mit einem eigenen Schwergewicht.

Perfekte Ergänzung zu Neuzugang Groenewegen

Die Verpflichtung ist nicht nur ein PR-Coup. Sie ergibt sportlich Sinn: Mit Dylan Groenewegen haben die Rockets einen der erfahrensten Topsprinter der Gegenwart an Bord geholt. Kittel soll dessen Sprintzug formen, die Abläufe präzisieren und ein System aufbauen, das im Jahr 2026 konkurrenzfähig ist.
Kittel bringt das ideale Profil mit: In seiner aktiven Zeit feierte er 89 Profisiege, darunter:
  • 14 Etappen bei der Tour de France
  • 4 Etappen beim Giro d’Italia
  • 5 Siege bei der Scheldeprijs
Vor allem zwischen 2011 und 2017 dominierte er bei Giant–Alpecin und später bei Quick-Step eine Ära, in der der klassische Topsprinter im Zentrum stand. 2017 gewann er fünf Etappen bei der Tour — ein Jahr, das seinen Status als Benchmark im reinen Sprint zementierte.

Ein neuer Coach für eine neue Sprintära

Der moderne Radsport verschiebt sich zunehmend Richtung Allrounder und bergfestere Puncheure. Reine Sprinter wie Kittel sind seltener geworden — und gerade deshalb ist seine Expertise wertvoll: Er kennt die Mechanik eines perfekt organisierten Sprintzuges wie kaum ein anderer.
Für die Rockets bedeutet seine Ankunft:
  • Know-how in Weltklasse-Sprintvorbereitung
  • strukturellen Aufbau eines funktionierenden Lead-outs
  • gezielte Weiterentwicklung junger Fahrer und Rollenprofile
  • zusätzliche Strahlkraft im Kampf um die Tour-Wildcard
Die Verpflichtung zeigt: Die Rockets sind mehr als ein ambitioniertes Zweitliga-Team. Sie arbeiten an einer professionellen Struktur, die deutlich über ProTeam-Niveau hinausgeht.

Kittels Karriere: Aufstieg, Dominanz, abruptes Ende

Der heute 36-Jährige fuhr zwischen 2007 und 2010 auf der deutschen Kontinentalebene, bevor er 2011 zu Giant – Alpecin wechselte. Als das Team 2013 in die WorldTour aufstieg, begann seine stärkste Phase.
2017 wechselte er zu Quick-Step und gewann seine letzten großen Rennen. Ein halbes Jahr bei Katusha–Alpecin brachte nicht mehr die erhofften Ergebnisse — im Mai 2019 zog Kittel die Reißleine und verabschiedete sich aus dem Peloton.
Seither blieb er als Experte im Sport, kehrte aber nie in eine operative Teamrolle zurück. Bis heute.

Die Rockets mischen den Markt weiter auf

Die Verpflichtung von Marcel Kittel sendet ein deutliches Signal: Dieses Team will 2026 bei der Tour de France an den Start — und es will konkurrenzfähig sein.
Mit Groenewegen als Sprinter, Poels als Edelhelfer, Lafay als Puncheur und nun Kittel als Sprintcoach wird das Projekt greifbar.
Es ist ein mutiger, aber klar strukturierter Vorstoß. Und einer, der den Druck auf ASO erhöht, die Rockets als Wildcard-Kandidaten ernst zu nehmen.
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