Dylan Groenewegen verbrachte vier Jahre bei Jayco AlUla und feierte dort 21 Profisiege – darunter zwei Etappenerfolge bei der Tour de France. Mit rund 4.600 UCI-Punkten in diesem Zeitraum war er ein entscheidender Faktor für die Platzierung des australischen Teams, das in der Dreijahreswertung nur Rang 16 belegte und damit keineswegs auf sicherem Terrain stand.
Trotz dieser Bilanz fand der 31-jährige Niederländer keinen Platz mehr im Kader für 2026 und darüber hinaus. Groenewegen selbst sprach nüchtern von einer „Änderung der Prioritäten“.
Teammanager
Brent Copeland erläuterte die Entscheidung im Substack-Newsletter von Daniel Benson:
„Es machte keinen Sinn, eine bis 1,5 Millionen Euro in einen Sprinter zu investieren, der uns keine Punkte garantiert.“
Während Groenewegen 2024 noch über 1.400 Punkte sammelte, waren es 2025 weniger als die Hälfte. Drei Etappensiege bei der Tour de Hongrie und der Slowenien-Rundfahrt reichten aus Sicht des Managements nicht aus – auch wenn der Niederländer sieben zweite Plätze verbuchte und mehrfach knapp scheiterte.
Strategiewechsel statt großer Sprint-Stars
Statt erneut auf teure Topsprinter zu setzen, richtet Jayco AlUla seine Personalpolitik neu aus – ähnlich wie XDS Astana es vor dieser Saison erfolgreich vorgemacht hat.
Die Neuzugänge sprechen eine deutliche Sprache:
- Andrea Vendrame (schneller Allrounder)
- Amaury Capiot (vielsietiger Sprinter)
- Dries De Bondt (Klassiker-Spezialist)
- Alessandro Covi (sprinterstarker Puncheur)
Jeder dieser Fahrer besitzt das Potenzial, 500+ Punkte einzufahren – und gemeinsam kosten sie das Team vermutlich nicht mehr als Groenewegen allein.
„Wir haben beschlossen, im nächsten Jahr nicht in Sprinter zu investieren“, betonte Copeland.
„Das spart uns zwei bis drei Millionen Euro. Wir setzen auf Fahrer, die in für uns wichtigen Rennen Punkte liefern. Diese Investition wird sich auszahlen.“
Neuer Abschnitt für Groenewegen
Für Groenewegen öffnete sich die nächste Tür schnell: Er unterschrieb einen Zweijahresvertrag bei den Unibet Rose Rockets, dem ambitionierten Projekt von Ex-Profi und YouTuber Bas Tietema.
Das Team zielt darauf ab, in die Spitzengruppe der ProTeams vorzustoßen – dort, wo aktuell Cofidis, Tudor und Q36.5 um WorldTour-Wildcards kämpfen. Verpflichtungen wie Groenewegen und Wout Poels sollen genau diesen Sprung möglich machen.