Nairo Quintana überquerte die Ziellinie der 9. Etappe des Giro d’Italia 2025 auf dem 49. Platz, in einer Gruppe, die 5:10 Minuten hinter dem Tagessieger Wout van Aert ins Ziel kam. Doch das Ziel des kolumbianischen Fahrers vom Movistar Team ist längst nicht mehr die Gesamtwertung einer dreiwöchigen Rundfahrt – stattdessen übernimmt er die Rolle eines Edelhelfers für seinen Landsmann und Teamkollegen
Einer Rubio.
In Aussagen, die von
Cycling Pro Net gesammelt wurden, sprach Nairo über seine Eindrücke des Tages: "Ja, nun, solche Tage sind verrückt. Sie sturzfrei zu überstehen, ist schon ein großer Erfolg. Wir sind noch dabei und haben gute Optionen, uns zu bewegen. Ich hoffe, dass wir dieses Level und dieses Gefühl beibehalten, wenn es in die Berge geht. Einer war vorne dabei und ist ebenfalls sturzfrei durchgekommen – das ist wirklich viel wert.“
Quintana überquerte die Ziellinie nicht auf seinem gewohnten Rad, was den Interviewer zu der Frage veranlasste, warum das so war. Der Kolumbianer erklärte: "Ja, in den letzten Kilometern, als wir hinten versuchten aufzuholen, hatte ich einen Platten. Aber ich war mit einem Teamkollegen unterwegs, wir haben schnell das Rad gewechselt, um in diese kleine Gruppe zu kommen – und gut, wir hatten immer noch einen guten Zeitpuffer, um uns zu bewegen.“
Nairo Quintana übernimmt die Rolle eines Edelhelfers für seinen Landsmann Einer Rubio
Die Bedeutung seines eigenen Ergebnisses spielte Quintana herunter, denn im Vordergrund stand für ihn einzig und allein, den Tag mit Teamkapitän Einer Rubio sicher zu überstehen: "Das sind sehr schwierige Tage, aber es gehört zum Rennen dazu – mal ist man vorne, mal etwas weiter hinten. Aber gut, das Wichtige ist, dass man es gut macht, den Tag genießt und ihn so übersteht, wie er kommt.“
Das Wort "genießen“ weckte die Aufmerksamkeit des Journalisten, der betonte, dass viele Fahrer auf solchen Etappen wegen des Leidens kaum Spaß auf dem Rad hätten. Nairo antwortete mit einem Lächeln: "Nun, wir haben uns genau darauf vorbereitet. Wir leiden, aber wir genießen es auch – wie wir in meinem Land sagen. Es gehört einfach zum Job dazu.“
Abschließend wurde er nach dem Mexikaner Isaac del Toro gefragt, der Zweiter der Etappe wurde und das Rosa Trikot übernahm: "Es ist ein Stolz für ganz Lateinamerika. Wir haben eine ganze Region vertreten und so viele Kinder motiviert, wir haben die Samen gesät. Heute sieht man einen Teil der Früchte – diese Motivation, die auf unterschiedliche Weise und zu unterschiedlichen Zeiten weitergegeben wird. Es ist bewegend, sie heute gewinnen zu sehen. Es ist klar: Es gibt Generationen – manche glänzen, andere verschwinden wieder, das ist der Lauf des Lebens und des Sports. Und das nun wieder ein Lateinamerikaner an der Spitze steht, ist ein großer Stolz.“