Movistar "kann nicht mit den Budgets von UAE und Visma mithalten" – Alejandro Valverde über die Herausforderung, Top-Talente zu halten

Radsport
Mittwoch, 18 Dezember 2024 um 19:00
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Movistar hat eine stolze Geschichte, doch sein Budget ist im Vergleich zu anderen Teams nicht gleich stark gewachsen. Vor einem Jahrzehnt waren Fahrer wie Nairo Quintana und Alejandro Valverde noch in großen Rundfahrten, Monumenten und Weltmeisterschaften konkurrenzfähig – und siegten dort auch. Heute hingegen locken konkurrierende Teams die besten Talente mit deutlich höheren finanziellen Mitteln, oft mit mindestens doppelt so hohen Budgets.

Das bedeutet jedoch nicht, dass es bei Movistar intern an Organisation mangelt. Ein Beispiel ist Matteo Jorgenson, der während seiner Zeit im Team sogar Teile seiner Trainingslager selbst finanzierte. In diesem Jahr hat er bei Jumbo-Visma große Fortschritte gemacht, nachdem Movistar ihn nicht halten konnte. "Ich denke, Jorgenson hätte kein besseres Team finden können, um diesen nächsten Schritt zu machen und sich weiterzuentwickeln. Er ist mit uns gewachsen, und man muss respektieren, dass er gegangen ist", sagte Valverde gegenüber Rouleur.

Ein ähnliches Schicksal ereilte Movistar mit Oier Lazkano, dem neuen Klassiker-Star, der nun bei Red Bull-BORA-hansgrohe unter Vertrag steht. Das Team gehört zu den Spitzenreitern der WorldTour. "Mit Lazkano ist es dasselbe: Er ist bei uns gewachsen und macht jetzt den nächsten Schritt. Wir können einfach nicht mit den Budgets der anderen Teams konkurrieren", gab Valverde zu. "UAE, Jumbo-Visma und Ineos dominieren klar, aber Movistar hatte dieses Jahr einige Fahrer, die sich gut entwickelt haben. Junge Talente haben Fortschritte gemacht und werden nächstes Jahr einen weiteren Schritt machen."

Das Team baut weiterhin auf Enric Mas als Anführer und auf einige starke Bergfahrer für ausgewählte Rennen. Im Sprintbereich verstärken Fernando Gaviria und Neuzugang Orluis Aular die Mannschaft. Doch nach Lazkanos Abgang fehlt der Klassiker-Mannschaft erneut ein klarer Leader.

Ein Hoffnungsträger ist Pablo Castrillo, der beinahe zu Ineos Grenadiers gewechselt wäre. Stattdessen sorgte er bei der Vuelta a España mit zwei Etappensiegen für Furore. "Was Castrillo in diesem Jahr bei der Vuelta gezeigt hat, war wirklich beeindruckend", lobte Valverde. "Er war immer vorne mit dabei und hat eine große Zukunft vor sich. Aber ich kann nicht sagen, wo genau er sich etablieren wird – ob bei Etappen oder in der Gesamtwertung. Er wird Großes leisten, da bin ich mir sicher."

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