Am heutigen Mittwoch richtet sich der Blick der
Tour de France auf Caen – und auf die Zeitfahrspezialisten. Die 33 Kilometer lange fünfte Etappe dürfte vor allem jenen Fahrern in die Karten spielen, die ihre Stärke im Kampf gegen die Uhr ausspielen können. Für Ex-Weltmeister
Tom Dumoulin wäre dies ein Tag nach Maß gewesen.
„Es ist eigentlich ganz einfach. Man fährt ein bisschen aus der Stadt heraus. Es gibt ein paar Kurven, aber es geht nur bergauf, also ist es nicht wirklich technisch“, erklärte Dumoulin im Interview mit NOS. „Danach geht es noch lange durch die Maisfelder…“
Die Strecke ist flach, weitgehend geradlinig und wenig technisch – perfekte Bedingungen für reine Zeitfahrer. Und doch geht es auch um mehr als nur den Tagessieg. Im Gesamtklassement liegen
Tadej Pogacar und
Jonas Vingegaard weiterhin nur acht Sekunden auseinander. Auch
Remco Evenepoel rechnet sich auf diesem Terrain Chancen aus, die Lücke zu schließen – möglicherweise sogar das Gelbe Trikot zu übernehmen.
Doch auch
Mathieu van der Poel, aktuell überraschend im Maillot Jaune, bleibt ein Faktor. Zwar gilt er nicht als Spezialist, doch seine aktuelle Form und Rennintelligenz könnten ihm helfen, weiter vorn mitzumischen.
Die bisherigen Etappen – Seitenwind in Lille, giftige Anstiege Richtung Rouen – haben das Klassement bereits vorgeformt. Doch Caen dürfte endgültig die Hierarchien der Favoriten offenlegen. Das flache
Zeitfahren bietet viel Raum für Unterschiede – und für eine mögliche Wachablösung an der Spitze der Tour.