Michel Wuyts über Tom Pidcock: "Sie predigen Regelmäßigkeit, finden sie aber nicht"

Radsport
Freitag, 05 Januar 2024 um 14:14
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Tom Pidcock hatte einen starken Start in seine Cyclocross-Saison und holte trotz aller Widrigkeiten einen beeindruckenden Sieg in Namur. Seitdem war er jedoch bei mehreren Rennen nur noch ein Schatten seiner selbst, und seine Inkonstanz wird von Michel Wuyts hervorgehoben.
"Die stolzen Grenadiers sind zu untätigen Schützen geworden." "Schluss mit dem Getue um die 'Big Three'. Das ist völlig erschöpft. Van Aert hebt sich die großen Dinger für später auf, Pidcock hat auch noch keine Lust dazu. Die Briten sind einfache Wechselfälle", sagte Michel Wuyts gegenüber Het Laatste Nieuws. "Einmal schön gewinnen, einmal in sechs Minuten verlieren. Sie improvisieren nicht beim Cross. Wer nicht genug Grundlagen hat, wird abnehmen und krank werden. Seltsame Typen übrigens, Tom und sein angeblicher Trainer Bogaerts. Sie predigen Regelmäßigkeit, finden sie aber nicht. Siehe Pidcocks erstaunlichen Überfall auf die Strade Bianche im letzten Jahr. Danach kam nur noch ein zweiter Platz in Liège-Bastogne-Liège und ein Weltmeistertitel im Mountainbiking. Dazwischen eine Menge Abfall. Pidcock steuert auf das Bild des Team Ineos zu: wechselhaft, chaotisch, oft unreif. Die stolzen Grenadiers sind zu untätigen Schützen geworden."
Wuyts Analyse geht über den Cyclocross-Teil des Teams hinaus und argumentiert, dass dasselbe auch auf der Straße passiert ist. Er ist sich jedoch bewusst, dass dies auf Unfälle zurückzuführen ist, die sich auch innerhalb des Teams INEOS Grenadiers ereignet haben. "Das Team wurde von mehreren Katastrophen heimgesucht. Im Juni 2019 brach sich Aushängeschild Froome den Oberschenkel, die Hüfte und den Ellbogen. Froome fiel buchstäblich weg. Es könnte schlimmer sein: Im Januar 2022 zertrümmerte Nachfolger Bernal bei einem Zusammenstoß in Kolumbien zwanzig seiner Knochen", räumt er ein. "Bernal kämpft verzweifelt zurück. Dazwischen spielte sich das größte Drama ab. Im März 2020 starb Nicolas Portal an einem Herzinfarkt. Der 40-jährige Portal galt als der einfühlsamste unter den Teamleitern. Bernal bezeichnete ihn als unersetzlich. Innerhalb von drei Jahren brach die zentrale Achse von Ineos auseinander. Der Wiederaufbau ist noch im Gange."
Er weist auf die positiven Aspekte hin, aber die Arbeit ist noch nicht abgeschlossen. Pidcock hat in der Zwischenzeit seine Cyclocross-Saison krankheitsbedingt pausieren müssen. Während er in den sandigen Rennen des Weihnachtsblocks nicht gut abschnitt, gab es bis Diegem starke Leistungen, aber von dort an war das nicht mehr der Fall. Auch schlechte Starts beeinträchtigten seine Ergebnisse, wie etwa der Sturz in Hulst.