MEINUNG | Wird das UAE Team Emirates - XRG diese umstrittene Entscheidung beim Giro d'Italia 2025 bereuen?

Radsport
durch Nic Gayer
Montag, 05 Mai 2025 um 16:53
joaoalmeida
In dieser Woche startet der Giro d'Italia 2025, und mit ihm beginnt die lang ersehnte Grand-Tour-Saison. Am Freitag, den 9. Mai, fällt der Startschuss für die erste große Rundfahrt des Jahres, die in Albanien ihren Auftakt nimmt. Ohne die großen Namen wie Tadej Pogacar, Jonas Vingegaard oder Remco Evenepoel im Staraufgebot wird der Kampf um das rosa Trikot in diesem Jahr besonders spannend.
Als Hauptfavorit gilt Primoz Roglic, der Sieger von 2023. Doch der Slowene steht vor einer schwierigen Aufgabe, denn die Liste der Anwärter auf den Gesamtsieg ist lang. Besonders Juan Ayuso und Adam Yates vom UAE Team Emirates XRG dürften zu den härtesten Herausforderern gehören. Doch genau hier beginnt die Diskussion: Ist es vielleicht ein Fehler des UAE Teams, Joao Almeida nicht als einen ihrer Hauptanwärter auf den Gesamtsieg zu nominieren?
Mit Almeida hätte das UAE Team einen ernstzunehmenden Kandidaten im Aufgebot gehabt, der nicht nur Erfahrung auf dem höchsten Niveau besitzt, sondern sich in den letzten Jahren kontinuierlich gesteigert hat. Stattdessen setzen sie auf Ayuso und Yates, was zu einiger Kontroverse geführt hat. Es gibt viele Gründe, warum diese Entscheidung möglicherweise ein Fehler war.
Almeida befindet sich in der Form seines Lebens. Der 24-jährige Portugiese hat sich nicht nur als herausragender Kletterer etabliert, sondern auch als einer der besten Sprinter im Peloton. In der Saison 2025 feierte er bereits beeindruckende Erfolge, darunter zwei Etappensiege bei der Baskenland-Rundfahrt und der Tour de Romandie. Zudem belegte er bei der Volta a la Comunitat Valenciana und der Volta ao Algarve jeweils den zweiten Platz und landete bei Paris-Nizza auf Rang sechs – inklusive eines Etappensieges vor Jonas Vingegaard.
Wenn man einen Blick auf Almeidas Ergebnisse bei seinen bisherigen Giro-Teilnahmen wirft, wird die Tragweite der Entscheidung des UAE-Teams noch klarer. In seinen vier Teilnahmen an der Corsa Rosa erzielte er stets bemerkenswerte Platzierungen: 2020 wurde er Vierter, 2021 Sechster, 2022 gab er auf der 18. Etappe auf, als er gerade den vierten Gesamtrang belegte, und 2023 landete er auf dem dritten Platz. Diese konstanten Leistungen bei einem der anspruchsvollsten Rennen der Welt hätte UAE dazu ermutigen müssen, Almeida als echten Herausforderer für Roglic zu nominieren.
Stattdessen wird Almeida bei der Tour de France als Hauptunterstützer von Tadej Pogacar in den Kampf gegen Jonas Vingegaard und das Visma-Team ziehen. Auch bei der Vuelta a Espana wird er eine unterstützende Rolle übernehmen. Das UAE-Team verpasst somit die Chance, Almeida in seiner besten Form auf der großen Bühne des Giro d'Italia zu positionieren, um dort vielleicht seinen ersten Gesamtsieg zu erringen.
Die Frage, die sich nun stellt, lautet: War es wirklich klug, Joao Almeida aus der ersten großen Rundfahrt des Jahres herauszunehmen? Vielleicht ist es an der Zeit, dass der Portugiese seine Talente und Ambitionen in einem anderen Team verfolgt, das ihm die Möglichkeit gibt, endlich seine große Chance auf einen Grand-Tour-Sieg zu ergreifen. Der Giro 2025 hätte der perfekte Moment für Almeida sein können, sich als Leader zu etablieren und den großen Durchbruch zu schaffen.
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