Das lang erwartete Debüt von
Anna van der Breggen bei der
Tour de France Femmes entwickelt sich zu einem beeindruckenden Comeback. Die 35-Jährige vom Team
SD Worx-Protime beendete die fünfte Etappe auf einem starken dritten Platz und liegt nun auf Rang fünf der Gesamtwertung – nur 27 Sekunden hinter der führenden Kim Le Court.
Obwohl van der Breggen während ihrer aktiven Karriere vier Mal den Giro d’Italia und zwei Weltmeistertitel gewann, hatte sie vor ihrem Rücktritt 2021 nie die Gelegenheit, an der Tour de France für Frauen teilzunehmen. Da Teamkollegin Lotte Kopecky bei den bisherigen Etappensiegen keine Rolle spielte, richtet sich nun die Aufmerksamkeit auf van der Breggen als Schlüsselfigur bei SD Worx.
"Platz drei war das Maximum"
Den Tagessieg holte sich Kim Le Court mit einem clever getimten Angriff in der Schlussphase. „Ich weiß, dass ich nicht die Schnellste im Sprint bin, also wollte ich vorher losfahren – es hat perfekt geklappt“, sagte die Etappensiegerin.
Van der Breggen zeigte sich mit Platz drei zufrieden: „Es ist großartig, in dieser Spitzengruppe zu sein. Ich weiß, dass mir der schnellste Sprint fehlt, also musste ich früh angreifen. Leider hat das nicht ganz gereicht. Platz drei war das Maximum.“
Zur Belastung der Etappe erklärte sie: „Das war ein sehr langer und harter Tag. 160 Kilometer lang haben wir um Positionen gekämpft – da ist es verständlich, dass viele von uns zum Schluss müde waren.“
Mit Blick auf die kommenden Bergetappen bleibt van der Breggen zurückhaltend: „Es ist schön zu sehen, dass ich eine solche Etappe gut überstehe. Aber das ist noch kein Maßstab für die richtig langen und schweren Anstiege. Ich werde mich gut erholen und dann sehen wir weiter.“
Trotz aller Vorsicht: Die Zwischenbilanz ist positiv. „Meine Tour läuft bisher viel besser als erwartet. Das ist ein gutes Gefühl – aber noch nichts, was sich auf die nächsten Tage übertragen lässt. Die richtig harten Etappen kommen erst noch.“