„Mehr als glücklich, Jonas zu helfen“ – Sepp Kuss über Vismas Plan bei der Vuelta

Radsport
Samstag, 30 August 2025 um 7:00
seppkuss
Die erste Woche der Vuelta a España 2025 verlief für Visma – Lease a Bike exakt nach Plan. Ohne übermäßig Kräfte zu vergeuden, konzentriert sich das Team auf die kommenden zwei Wochen, die deutlich anspruchsvoller werden. Zwar trägt Torstein Traeen aktuell das Rote Trikot, doch Jonas Vingegaard liegt nur etwas mehr als zwei Minuten zurück. Im niederländischen Team herrscht dennoch Gelassenheit – wie Sepp Kuss betont.
Der Amerikaner, der die Vuelta 2023 selbst gewann, agiert in diesem Jahr als Super-Gregario für Vingegaard. Für viele Beobachter logisch: Der zweimalige Toursieger gilt deutlich eher als Anwärter auf den Gesamtsieg. Trotzdem wurde Kuss in den Medien nach seinen Gefühlen gefragt – schließlich ist er in einem Rennen unterwegs, das er bereits einmal gewonnen hat, ohne selbst um den Gesamtsieg zu kämpfen.
„Im Moment bin ich mehr als glücklich, Jonas zu helfen und zu versuchen, das Rote Trikot nach Hause zu bringen“, erklärte Kuss. „Aber wenn die Etappen etwas schwerer werden, sehen wir, welche Möglichkeiten sich ergeben.“ Mit einem Lächeln fügte er an: „Die Vuelta zu gewinnen würde sehr viel bedeuten. Den Giro zu holen war schon ein riesiger Erfolg, aber die Vuelta im selben Jahr – das wäre unglaublich. Wir werden sehen, wie meine Chancen im weiteren Rennverlauf stehen.“

Visma arbeitet geduldig – und vertraut auf Vingegaard

Die Marschroute des Teams ist klar: Visma – Lease a Bike will nichts überstürzen. Vingegaard gilt intern als der stärkste Fahrer, weshalb der aktuelle Rückstand auf Traeen kaum Sorgen bereitet. Viel wichtiger: Der Däne liegt noch vor João Almeida und Giulio Ciccone – den stärksten Rivalen für das Gesamtklassement.
„Es gibt immer viel Druck, aber wir sind das gewohnt. Wir haben eine erfahrene Gruppe, die unzählige Situationen bei Grand Tours kennt“, so Kuss. „Wenn man weiß, dass man den Favoriten im Team hat, verändert das die Dynamik. Natürlich muss man trotzdem auf alles vorbereitet sein.“
Die erste Woche sei nahezu perfekt verlaufen, so der zweimalige Etappensieger der Vuelta weiter: „Wir hatten nur kleine Probleme. Ich denke, wir sind genau da, wo wir sein wollen. Das sieht alles ziemlich gut aus.“

„Eine Art Dekompression nach der Tour“

Zum Schluss zog Kuss einen interessanten Vergleich: „Nach der Tour de France ist die Vuelta ein gutes Rennen. Der Druck bleibt, aber es ist gleichzeitig eine Art Dekompression. Man kann sich etwas mehr auf das Rennen selbst konzentrieren und es auch ein wenig genießen.“
Der 30-Jährige deutete zudem an, sich in der zweiten oder dritten Woche bei passenden Gelegenheiten in Ausreißergruppen zu zeigen. Ob er dann selbst noch eine Chance auf eine Etappe oder gar mehr erhält, hängt am Ende davon ab, wie sich der Kampf ums Rote Trikot entwickelt.
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