Max Poole beeindruckt beim Giro: Youngster in den Top Ten, Picnic PostNL schöpft Hoffnung

Radsport
durch Nic Gayer
Donnerstag, 15 Mai 2025 um 12:00
poole
Nach fünf Etappen des Giro d’Italia 2025 sorgt Max Poole für Aufsehen. Der 22-jährige Brite vom Team Picnic PostNL liegt bei seinem Grand-Tour-Debüt auf einem starken siebten Gesamtrang – lediglich 26 Sekunden trennen ihn vom Topfavoriten Primoz Roglic. Eine Leistung, die nicht nur sportlich bemerkenswert ist, sondern auch für sein Team große Bedeutung hat.
Denn Picnic PostNL steckt mitten im Abstiegskampf der WorldTour. Jeder UCI-Punkt zählt – und Poole liefert bislang. Mit seiner stabilen Form in den Bergen und seinem soliden Sprintvermögen hat sich der Youngster als Hoffnungsträger positioniert. Sollte er diese Linie über die kommenden, zunehmend bergigen Etappen halten, könnte er nicht nur seine eigene Karriere auf ein neues Level heben, sondern auch seinem Team wertvolle Zähler sichern.
Sprintpech in Matera – dennoch stabil
Auf der vierten Etappe in Matera verpasste Poole nur knapp eine Topplatzierung. Kurz vor dem Ziel musste er seinen Sprint abbrechen, nachdem Edoardo Zambanini ihn auf den letzten Metern einschnitt. "Poole begann seinen Sprint aus Position sechs, musste aber abbrechen, um einen möglichen Sturz zu vermeiden", erklärte das Team gegenüber Cycling News. Beide Fahrer erreichten das Ziel zwar sturzfrei, doch der verpasste Etappenerfolg bleibt ein kleiner Wermutstropfen.
Teamkollege Romain Bardet, der dem Team mit seiner Erfahrung Stabilität gibt, bestätigte: „Wir waren auf dem letzten Kilometer gut positioniert, aber Max wurde ein wenig blockiert – das hat uns die Chance auf mehr genommen.“
Trotzdem bleibt Poole in der Gesamtwertung im Rennen – seine Konstanz und sein taktisches Geschick könnten in den entscheidenden Hochgebirgsetappen den Ausschlag geben.
Vom Talent zum Hoffnungsträger
Für Poole ist es nach zwei Vuelta-Teilnahmen seine erste Italien-Rundfahrt – und bisher sein beeindruckendster Auftritt bei einer Grand Tour. Nach einem siebten Gesamtrang bei der Tour of the Alps, bei der er zudem die Nachwuchswertung gewann, kam er mit Rückenwind zum Giro. Dort unterstreicht er nun Etappe für Etappe, dass er nicht nur ein Talent ist, sondern bereits zu den verlässlichsten Fahrern im Peloton gehört.
Hamilton belebt das Rennen
Auch sein Teamkollege Chris Hamilton zeigte auf der fünften Etappe Initiative. Der Australier war Teil der ersten Ausreißergruppe des Tages. „Wir wollten heute unbedingt jemanden vorne haben – es schien eine gute Chance zu sein“, erklärte er später. „Leider kamen wir nicht weit genug weg, und kurz vor dem Gipfel des letzten Anstiegs wurden wir eingeholt. Danach ging es nur noch darum, Max und Romain sicher durchzubringen – das ist uns gelungen. Eine starke Teamleistung.“
Ausblick: Noch ist alles möglich
Mit zwei Dritteln des Rennens noch vor sich und den Alpen in Sichtweite ist der Giro für Max Poole und Picnic PostNL längst nicht entschieden. Doch der vielversprechende Auftakt macht klar: Das Team hat nicht nur einen potenziellen GC-Fahrer in seinen Reihen, sondern vielleicht auch einen Schlüssel für den Klassenerhalt in der WorldTour.
Klatscht 0Besucher 0