„Leider war die Strecke nicht hart genug für mich" - Cian Uijtdebroeks sieht den Sieg zwischen den Fingern zerrinnen

Radsport
Montag, 18 August 2025 um 8:00
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Cian Uijtdebroeks war dem größten Erfolg seiner bisherigen Saison ganz nah. Bei der Schlussetappe der Czech Tour schien der Belgier von Visma | Lease a Bike bereits auf Siegkurs zu sein, doch am finalen Anstieg nach Pustevny erwiesen sich die letzten 100 Meter als zu lang. Statt den verdienten Triumph einzufahren, musste er zusehen, wie der deutsche Kletterer Jannis Peter vom Team Vorarlberg mit einer späten Tempoverschärfung aus der Verfolgergruppe vorbeizog und damit den größten Sieg seiner Karriere feierte.

Ein Plan, der fast aufging

Schon früh hatte das niederländische WorldTeam das Rennen unter Kontrolle. „Vom Start bis zum Ziel hatten wir immer die Kontrolle, haben das Rennen in die Hand genommen und im Finale die Karten auf den Tisch gelegt“, erklärte Uijtdebroeks im Ziel. Seine Mannschaft arbeitete geschlossen für den Kapitän, der am Schlussanstieg die entscheidende Attacke setzte und sich einen Vorsprung von rund zwanzig Sekunden erarbeitete.
Für einen Moment schien alles nach Plan zu laufen. Uijtdebroeks fuhr entschlossen, ohne den Blick zurückzuwagen, und vertraute auf seine Kletterqualitäten. Doch während seine Beine schwerer wurden, pirschte sich die Verfolgergruppe immer näher heran. Auf den letzten Metern rauschte Jannis Peter mit voller Wucht vorbei – und ließ den Belgier konsterniert zurück.

Kein Vorwurf an das Team

Trotz des verpassten Etappensieges machte Uijtdebroeks seiner Mannschaft keinen Vorwurf. „Die Jungs haben einen fantastischen Job gemacht, und es lag an mir, es zu Ende zu bringen. Am Ende wurden meine Beine schwer, und plötzlich kamen sie sehr schnell von hinten. Das ist unglücklich, aber wir können uns keine Vorwürfe machen. Das war das Maximum, das wir heute herausholen konnten.“
Die Niederlage bedeutete zugleich das Ende der Hoffnungen auf den Gesamtsieg. Ohne Bonifikationen durch einen Etappensieg blieb Uijtdebroeks nur ein Restfunken Chance auf das Gelbe Trikot, das sein Landsmann Junior Lecerf am letzten Tag souverän verteidigte.

Positive Signale trotz Enttäuschung

Auch wenn der sportliche Ausgang für Uijtdebroeks bitter war, nahm der 22-Jährige viele positive Eindrücke aus Tschechien mit. „Wir können sehr stolz auf uns sein. Wir haben das Rennen gestaltet und in den Bergetappen offensiv gefahren. Leider war die Strecke für mich einfach nicht hart genug“, resümierte er.
Für den Belgier war die Czech Tour ein weiterer Beweis seiner ansteigenden Form. Mit Blick auf die kommenden Aufgaben dürfte die Niederlage von Pustevny daher eher als Lehrstück dienen – eine Erinnerung daran, wie schmal der Grat zwischen Triumph und Enttäuschung im Radsport sein kann.
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