Lance Armstrong,
George Hincapie, Sir
Bradley Wiggins und Analyst Spencer Martin haben sich in der neuesten Folge ihres Podcasts The Move über die Geschehnisse auf der letzten Hochgebirgsetappe der
Tour de France 2025 geäußert – und erneut stand die Teamtaktik von
Visma - Lease a Bike im Mittelpunkt der Kritik.
Der überraschende Etappensieg von Thymen Arensman und der zweite Platz von
Jonas Vingegaard sorgten für reichlich Diskussionsstoff. Armstrong sagte zu Beginn klar:
„Es wäre fantastisch für Jonas gewesen, eine Etappe zu gewinnen, Arensman war so nah dran.“
Nach einem Rennen, in dem Visma fast ausschließlich auf das Gelbe Trikot fokussiert war, steht bislang nur ein Etappensieg durch Simon Yates (Le Mont Dore) zu Buche – für Armstrong zu wenig.
"Auch das hat nichts gebracht"
Sir Bradley Wiggins, während der Tour einer der schärfsten Kritiker des Visma-Teams, erkannte zwar einen Strategiewechsel – fand aber erneut wenig Gefallen an der Umsetzung:
„Sie haben zum ersten Mal nicht versucht, Tadej zu jagen, sondern UAE das Tempo machen lassen. Aber auch das hat am Ende nichts gebracht.“
Er kritisierte, dass Vingegaard nicht bereit gewesen sei, seinen zweiten Platz zu riskieren, um die Etappe zu gewinnen:
„Hätte er früher gesprintet – 50 Meter vielleicht –, hätte er die Etappe wahrscheinlich gewonnen. Und wir würden heute ganz anders über ihn reden.“
George Hincapie wiederum sah das Problem nicht nur bei Vingegaard selbst, sondern vor allem im Begleitfahrzeug:
„Wenn du drei Wochen lang durch die Hölle der Tour fährst, bist du am Limit, denkst nicht mehr klar. In so einem Moment muss der Sportdirektor sagen, wann du lossprinten musst. Vingegaard hätte bei 500 Metern gehen sollen – dann hätte er die Chance gehabt, Arensman noch abzufangen.“
Spencer Martin und Armstrong pflichteten bei: Es sei der taktisch entscheidende Moment gewesen – und man habe ihn verstreichen lassen.
Armstrongs Fazit fiel ernüchternd aus:
„Es war ein glatter, sauberer Tag – vielleicht zu sauber. Es gab diesen einen Moment, als die vier stärksten Fahrer des Rennens beisammen waren. Wir dachten: Jetzt geht’s los. Jetzt kommt der Showdown. Aber dann? Ein Gähnfest.“
Die einzige echte Bewegung an diesem Tag betraf den Kampf um Platz 3 – mit einem Oscar Onley, der am Rad von Florian Lipowitz zerbrach. Für Armstrong die „herzzerreißende Geschichte des Tages“. Doch auch hier: keine Attacken, keine Risiken, kein Drama.