Könnte Ganna seinen Thron verlieren? Britischer Ex-Profi will Italiens Stundenweltrekord brechen

Der Stundenweltrekord ist eines der mythischsten Events im Radsport. Für 60 Minuten steigt der Fahrer aufs Rad, um in diesem Zeitraum die größtmögliche Distanz zurückzulegen, meist auf einer Radrennbahn. Seit 2022 hält Filippo Ganna diese Ehre. Der italienische INEOS Grenadiers-Fahrer sitzt seit mehr als drei Jahren auf dem Thron mit 56,792 Kilometern. Doch könnte er ihn bald verlieren?

Der 30-jährige britische Fahrer Harry Tanfield hat in Aussagen, die von der BBC berichtet wurden, bekanntgegeben, dass er bald versuchen will, den Stundenweltrekord zu brechen.

Gelingt ihm das, wäre er der vierte Brite, der den Rekord hält – also die größte Strecke, die in 60 Minuten auf der Bahn zurückgelegt wurde – seit die UCI 2014 die Regeln änderte – nach Alex Dowsett, Bradley Wiggins und Dan Bigham.

„Ich habe dieses Jahr, nach den Spielen, als den Zeitpunkt identifiziert, an dem ich die Freiheit hätte, es zu versuchen. Seit meiner Rückkehr ins Training nach den Spielen bereite ich mich darauf vor, es waren also Monate des Trainings und Lernens, um an diesen Punkt zu kommen. Am D-Day ist mein Ziel, das perfekte Rennen für meine Fähigkeiten zu fahren. Wenn ich das schaffe und alles umsetze, werde ich glücklich sein“, sagte er.

Vor ein paar Wochen war der Stundenweltrekord bereits Gesprächsthema. Der legendäre Eddy Merckx, der ihn 1972 brach, forderte Tadej Pogačar und Remco Evenepoel heraus, sich dieser Herausforderung zu stellen. Beide zählen derzeit zu den besten Radfahrern der Welt, und das Erreichen dieses Meilensteins würde ihre Karriere besonders abrunden – vor allem bei Merckx’ Nachfolgern.

„Meine Karriere wäre ohne den Rekord nicht komplett. Ende 1972 war ich müde, aus der Form, aber nach drei Wochen gezielter Vorbereitung in Italien war ich wieder fit. Wir überquerten den Atlantik nach Mexiko und alles lief gut. Aber ich habe sehr gelitten. Nach dieser Anstrengung konnte ich eine Woche lang kaum laufen“, sagte Eddy Merckx im Juni in einem Gespräch mit Le Soir.