Keine Froome-Show 2018 in Sicht – Roglic braucht ein Wunder, um den Giro noch zu retten

Radsport
Dienstag, 27 Mai 2025 um 9:45
roglic
Primoz Roglic scheint beim diesjährigen Giro d’Italia einfach nicht das nötige Können oder Glück zu haben. Drei Stürze und bereits fast vier Minuten Rückstand im Gesamtklassement – es wird eines ernsthaften Kraftakts bedürfen, damit sich der Slowene erholt, wenn das Rennen nun endlich in die hohen Berge der diesjährigen Königsetappen geht.
"Zum dritten Mal seit seinem Start in Durazzo, Albanien vor über zwei Wochen, hat Fortuna, die Glücksgöttin, Roglic im Stich gelassen“, schreibt Philippa York in ihrer Kolumne bei Cyclingnews. "Die Verletzungsdetails des Massensturzes auf der 14. Etappe sind unklar. Doch nachdem er bereits auf den Schotterstraßen links zu Boden ging und zwei Tage später bei der Zeitfahr-Streckenbesichtigung rechts stürzte, haben sich die bei dem Sturz in Slowenien erlittenen Schäden als schwerwiegender erwiesen, als die 48 Sekunden, die er an diesem Tag letztlich verlor.“
In Nova Gorica war Roglic nicht der einzige Gesamtklassement-Fahrer, der Zeit verlor, doch der entscheidende Schlag folgte 24 Stunden später bei der ersten großen Bergetappe des Giro mit Monte Grappa auf dem Programm. Überraschenderweise war es ausgerechnet der Slowene, der in der Schlussphase die Favoritengruppe ziehen lassen musste und weitere 90 Sekunden einbüßte.
"Trotz des beherzten Einsatzes von Dani Martínez und Giulio Pellizzari sieht es inzwischen so aus, als seien die Hoffnungen von Red Bull und Roglic auf einen zweiten Giro-Sieg vorbei“, meint Philippa York. "Fast vier Minuten Rückstand, angeschlagen und gezeichnet – ich sehe keine Chance auf eine Wiederauferstehung wie bei Chris Froome 2018.“
Bisher haben Egan Bernal und Richard Carapaz bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Gesamtklassement-Gruppe auseinandergenommen – und sie werden ihre Attacken sicher nicht einstellen, jetzt wo sie Roglič als leichte Beute wahrnehmen.
"Nicht bei der kollektiven Dominanz von UAE und schon gar nicht bei den gnadenlosen Absichten von Carapaz und Bernal. Roglic hätte überleben können, wenn die Anstiege in einem gleichmäßigen Tempo gefahren worden wären – selbst einem hohen –, doch die Tempobursts der Südamerikaner, Del Toro eingeschlossen, lagen ihm nie wirklich.“
Schließlich stellt York die naheliegende Frage: Sollte Roglic den Giro angesichts seines angeschlagenen Zustands überhaupt zu Ende fahren – oder vielleicht lieber einen Gang zurückschalten, seine Wunden auskurieren und sich dann gezielt auf sein nächstes großes Ziel vorbereiten: die Tour de France?
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