„Kein Protest, sondern organisiertes Verbrechen“ – Intermarché-Fahrer Bonneu rechnet mit Vuelta-Chaos ab

Radsport
Montag, 15 September 2025 um 9:00
G00lUstXUAAJwiY
Die Vuelta a Espana 2025 wird nicht nur wegen Jonas Vingegaard's Sieg, sondern vor allem wegen der unterbrochenen Etappen und des abgebrochenen Finales in Madrid in Erinnerung bleiben. Was ein sportliches Fest sein sollte, wurde durch massive Proteste überschattet – und spaltet nun die Meinungen im Peloton.
Einige Fahrer verteidigten die Demonstrationen unter dem Gesichtspunkt der Meinungsfreiheit, andere reagierten mit offener Frustration über die Auswirkungen auf Sicherheit und Wettbewerb. Intermarché–Wanty-Fahrer Kamiel Bonneu, der alle drei Wochen absolvierte, fand klare Worte: „Das war kein Protest, das war organisiertes Verbrechen. Wenn ihr Frieden wollt, macht es friedlich." Seine Worte spiegeln die Wut jener wider, die das Rennen als gekapert empfinden – nicht nur des fairen Wettkampfs beraubt, sondern auch von realer Gefahr für Fahrer und Fans begleitet.
Andere Profis äußerten sich differenzierter: Sie erkannten das Recht auf Protest an, beklagten jedoch die Folgen. Gerade der Radsport, dessen Faszination auf offenen Straßen und unmittelbarer Fannähe beruht, ist besonders anfällig für Störungen. Diese Nähe, lange Zeit ein Markenzeichen, steht nun im Zentrum einer hitzigen Debatte: Wie lässt sich die Balance zwischen Redefreiheit und sportlicher Integrität wahren?
Trotz des Chaos zog João Almeida, Zweiter der Gesamtwertung hinter Vingegaard, ein positives Fazit: „Wir können stolz auf unser Rennen sein. Wir verlassen die Vuelta mit einer Menge Erfolg und haben getan, was wir konnten. Es war eine seltsame Vuelta, weil die Etappen, von denen wir erwartet hatten, dass sie entscheidend sein würden, es am Ende nicht waren."
Er verwies auf die Unberechenbarkeit des Rennens: „Der Tag mit den größten Abständen war theoretisch einer der leichtesten Anstiege, die neunte Etappe. Das zeigt, dass es die Fahrer sind, die das Rennen schwer machen, nicht der Parcours." Trotz widriger Umstände sieht der Portugiese Grund zur Zuversicht: „Wir können wirklich stolz auf die letzten drei Wochen sein – es war eine unglaublich harte Vuelta."
Klatscht 1Besucher 1
loading

Gerade In

Beliebte Nachrichten

Loading