Juan Ayuso wechselt zu LIDL-Trek: „Alles war schon Monate vorher beschlossen“

Radsport
durch Nic Gayer
Dienstag, 02 September 2025 um 12:00
Juan Ayuso und Joao Almeida
Javier Ares, der erfahrene Radsport-Kommentator von Eurosport, hat auf seinem YouTube-Kanal ausführlich über den bevorstehenden Wechsel von Juan Ayuso vom UAE Team Emirates - XRG zu LIDL-Trek gesprochen. Laut Ares war der Transfer bereits seit Monaten fixiert und wurde durch die aktuellen Ereignisse bei der Vuelta a Espana 2025 in keiner Weise beeinflusst. Vielmehr sei es das Ergebnis monatelanger Verhandlungen und eines Angebots, das die VAE nicht ablehnen konnten.
„Diese Geschichte liegt schon Monate zurück“, erklärte Ares. „Obwohl das UAE Team über enorme Finanzkraft verfügt, wurde die Situation durch die Anhäufung von Talenten wie Isaac del Toro, Jan Christen und anderen noch komplizierter. LIDL-Trek hat ein sehr hohes Angebot gemacht, und UAE hat schließlich zugestimmt. Die Vereinbarung ist abgeschlossen: Ayuso wird in den nächsten vier bis fünf Saisons für LIDL-Trek fahren. Offiziell wird dies erst nach Ende der Saison bekannt gegeben.“

Vuelta-Ereignisse hatten keinen Einfluss

Ares betonte ausdrücklich, dass die jüngsten Spannungen bei der Vuelta keinen Einfluss auf die Entscheidung hatten: „Hat dies irgendetwas mit den Ereignissen bei der Vuelta a Espana zu tun? Nein. Ich stelle das klar, um Missverständnisse auszuräumen: Die Vereinbarung war schon lange getroffen, die Transfersituation hat nichts mit den jüngsten Gesten von Ayuso zu tun. Einige dachten, er habe sein Verhalten bei der Vuelta genutzt, um den Bruch mit UAE zu provozieren. Aber die Realität ist eine andere – alles war Monate vorher auf dem richtigen Weg.“
Der Wechsel sei sowohl für Ayuso als auch für LIDL-Trek von Vorteil. „Für Ayuso ist das eine großartige Nachricht: Er unterschreibt bei einem sehr starken Team mit Spitzenfahrern wie Mads Pedersen, Jonathan Milan und jungen Talenten wie Héctor Álvarez. Für LIDL-Trek bedeutet das, dass sie einen Leader für Etappenfahrten gewinnen, der sich mit Teams wie UAE, Red Bull oder Visma messen kann.“ Gleichzeitig sei es für UAE eine Erleichterung: „Die Mannschaft musste ohnehin interne Spannungen bewältigen. Einige machten das Team oder Matxín verantwortlich, andere Ayuso, wieder andere Almeida. Nun ist dieses Kapitel geschlossen.“

Interne Spannungen im UAE Team

Ares ging auch auf die komplexen Teamdynamiken innerhalb der UAE ein: „Die Abwesenheit von Pogacar verändert alles. Wenn er da ist, ist die Rollenverteilung klar: Jeder weiß, wer der Superfavorit ist. Ohne ihn tauchen vier oder fünf Fahrer auf, die seine Position beanspruchen. Dazu kommen Spannungen zwischen Almeida und Ayuso oder kleinere Konflikte mit Isaac del Toro. Auch Jan Christen wurde für die Vuelta nicht nominiert, weil sein Verhalten bei der Schweiz-Rundfahrt nicht passte.“
Trotz dieser internen Herausforderungen zeige Almeida bis zum Ruhetag eine starke Form. „Die Atmosphäre innerhalb des Teams bei der Vuelta war bis zum Ruhetag insgesamt gut“, betonte Ares. „Almeida sendet eine optimistische Botschaft aus, und das Team muss sich darauf einlassen. Niemand bestreitet, dass Visma stark ist und dass Vingegaard der große Favorit auf den Sieg ist. Dennoch kämpft Almeida weiter und sieht in guter Form aus. Ob der Druck der Tour de France Vingegaard irgendwann einholt, wird sich zeigen.“
Abschließend fasste Ares zusammen: „Die Operation ist abgeschlossen, alles ist geregelt. LIDL-Trek stärkt seinen Block, Ayuso bekommt die Chance, sich in einem neuen Umfeld zu beweisen, und UAE behält seinen Fokus auf die verbleibende Saison. Die Spannung der Vuelta bleibt, aber die Weichen für die kommenden Jahre sind gestellt.“
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