Nachdem
Wout van Aert am vergangenen Wochenende auf der 9. Etappe des Giro d’Italia 2025 endlich seinen ersten Saisonsieg feiern konnte, startet der Belgier mit neuem Selbstvertrauen in die zweite Woche der Rundfahrt. Doch trotz seiner starken Form bremst sein Team bewusst die Erwartungen für das anstehende Einzelzeitfahren auf der 10. Etappe – und auch Van Aert selbst zeigt sich realistisch.
„Wir haben keine besonderen Erwartungen an dieses Zeitfahren“, erklärte
Marc Reef, sportlicher Leiter von
Team Visma | Lease a Bike, am Start gegenüber Het Laatste Nieuws. „Wir wollen einfach das bestmögliche Zeitfahren fahren. Wout wird alles geben, und dann werden wir sehen, wohin uns das führt.“
Die Aussagen Reefs decken sich mit Van Aerts eigener Einschätzung. Der 30-Jährige sieht sich nicht als Favorit für den Etappensieg: „Die Strecke ist sehr einfach und flach“, analysierte Van Aert nüchtern im
Interview vor dem Start. „Da mein letztes Zeitfahren nicht so verlaufen ist, wie ich es mir erhofft hatte, gehe ich definitiv nicht als Favorit ins Rennen.“ Stattdessen sieht Van Aert andere im Vorteil – allen voran den Briten Joshua Tarling: „Er ist der Top-Favorit. Diese Strecke liegt ihm sogar noch mehr als jene, die er in Albanien gewonnen hat.“
Nach dem psychologisch wichtigen Sieg auf den Schotterstraßen rund um Siena scheint Van Aert den Druck von außen bewusst gering halten zu wollen. Der Belgier tritt befreit auf – aber auch mit klarem Blick auf die Realität des Zeitfahrens. Alles deutet darauf hin, dass er heute zwar angreift, aber nicht um jeden Preis.