Jonas Vingegaard steht heute Nachmittag zum fünften Mal am Start der
Tour de France – und die Erwartungen an den zweifachen Gesamtsieger könnten kaum höher sein. Nach Rang 2 bei seinem Debüt und zwei Siegen in Folge (2022, 2023) ist sein Ziel für die Tour 2025 klar: das Maillot Jaune zurückerobern.
„Ich habe gut geschlafen – das passiert nicht oft mit Kindern“
Im Interview mit TNT Sports zeigte sich Vingegaard entspannt – und ungewöhnlich ausgeschlafen: „Ich habe neuneinhalb Stunden geschlafen – das passiert mit Kindern nicht oft“, sagte der Däne lachend an der Startlinie in Lille. „Ich bin bereit und freue mich wirklich auf dieses Rennen.“
Dass er das Rennen liebt, macht er deutlich: „Die Tour ist das speziellste Rennen im Radsport. Es ist schön, hier zu sein und wieder um den Sieg kämpfen zu können – hoffentlich gelingt mir das.“
Die Rivalität mit Pogacar geht in Runde fünf
Einmal mehr wird Tadej Pogacar der große Herausforderer – oder besser: der große Gegenspieler. Die beiden dominieren seit 2021 den Kampf um Gelb und liefern sich Jahr für Jahr ein sportliches Duell auf allerhöchstem Niveau. Tour de France 2025 – das bedeutet auch: Kapitel 5 im Duell Vingegaard vs. Pogacar.
Nach seiner Rückkehr beim Critérium du Dauphiné weiß Vingegaard, dass es noch Luft nach oben gibt: „Wir haben dort gesehen, dass ich vor allem an den langen Anstiegen etwas Zeit verloren habe. Also mussten wir analysieren, woran ich arbeiten kann.“
Der Plan ist klar – aber auch offen
Trotz aller Vorbereitung lässt Vingegaard Raum für Ungewissheit: „Der Plan war, erst mal die Dauphiné abzuwarten – und dann gezielt zu schauen, was noch fehlt.“ Dass sein Fokus auf den langen Anstiegen liegt, zeigt, dass er sich auf die entscheidenden Tour-Abschnitte im Hochgebirge vorbereitet hat – und auf einen Pogacar, der schon beim Giro seine Klasse zeigte.
Für Jonas Vingegaard zählt in diesem Jahr nur der Gesamtsieg. Seine Bilanz bei der Tour ist makellos – doch um sich das Gelbe Trikot zurückzuholen, muss er Pogacar bezwingen. Die Mission beginnt heute in Lille – ausgeschlafen, fokussiert und bereit für ein weiteres episches Duell.
Auf der 1. Etappe gibt es jedoch keine Berge, die das Peloton herausfordern. Stattdessen drohen Wind und Staffelungen. "Wir haben ein sehr starkes Team für diese Etappe", sagt er, unbeeindruckt von dieser Aussicht. "Wir haben neulich gesagt, dass wir im Grunde ein klassisches Team hier haben, also haben wir das Team dafür. Und wenn sich eine Gelegenheit ergibt, werden wir versuchen, sie zu nutzen."