Matteo Jorgenson hat noch nie einen Hehl aus seiner Persönlichkeit gemacht, doch diesmal dürfte der US-Amerikaner die Geduld einer der leidenschaftlichsten Radsportnationen auf die Probe stellen. In einem neuen Behind the Scenes-Video von
Team Visma | Lease a Bike präsentiert der 26-Jährige ein geradezu waghalsiges Post Ride-Menü — und rechnet selbst schon mit dem kulinarischen Aufschrei, der folgen wird.
„Ich setze mich jetzt zum Essen hin: Es gibt Gnocchi, und ich haue Eier obendrauf. Und ich mache Kimchi rein“,
sagt er fröhlich im Clip aus der Reihe „Day in the Life“, ehe er kurz innehält, weil er die Reaktion bereits kommen sieht. „Ich glaube, in Italien könnte man mich dafür verhaften.“
Schon das allein würde italienische Puristen wohl kollektiv zusammenzucken lassen. Aber Jorgenson ist noch nicht am Ende: Gut gelaunt krönt er das Gericht zusätzlich mit Sriracha und einer Portion Käse.
„Edo wird so sauer sein“, sagt er mit Blick auf Teamkollege
Edoardo Affini. Einen Moment später folgt eine Art Halbschuldgeständnis — nur ohne jede Reue: „Das ist wirklich absurd. Es tut mir leid, liebe Italiener, aber genau das esse ich jetzt.“
Kulinarisches Chaos… aber erstaunlich sinnvoll
Abseits des kollektiven Entsetzens ist Jorgensons Frankenstein-Schüssel aus Gnocchi, fermentiertem Kohl und scharfer Sauce ernährungsphysiologisch sogar erstaunlich solide. Zwei Spiegeleier, reichlich Kohlenhydrate, eine Portion Protein und darmfreundliches Kimchi ergeben eine Regenerationsmahlzeit, die Sportwissenschaftler ohne Zögern verteidigen würden – auch wenn Nonna dabei wohl nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen könnte.
Auch danach bleibt seine Off Bike-Routine lässig. Nach dem Essen fährt er ins Zentrum von Nizza zum Französischunterricht – ein Detail, das noch einmal verdeutlicht, warum er zu den sympathischsten Figuren im Peloton zählt. Zwischen Idaho-Charme, liebevoll chaotischen Küchenexperimenten und einer ausgeprägten Fähigkeit, über sich selbst zu lachen, ist leicht nachvollziehbar, weshalb die Fans so schnell mit ihm warm geworden sind.
Sein „liebenswerter Nerd“-Image war dank seiner Gastauftritte in
Victor Campenaerts’ Bus-Vlogs ohnehin längst gesetzt. Jetzt kommt der Titel des „kulinarischen Gesetzesbrechers“ hinzu – und angesichts seines Nullmaß an Reue übernimmt er diese Rolle nur allzu gern.
Italienische Fans sollten jedenfalls vorsorglich wegschauen, wenn Jorgenson das nächste Mal einen Kochlöffel in die Hand nimmt.