"In Eritrea sagt man wortwörtlich, dass ich jeden Tag gewinnen muss" - Biniam Girmay möchte sein Land im Jahr 2024 stolz machen

Nachdem Biniam Girmay 2022 mit seinem Sieg bei Gent-Wevelgem und seinem historischen Etappensieg beim Giro d'Italia für Aufsehen gesorgt hatte, verlief das Jahr 2023 etwas ruhiger. Doch jetzt ist die eritreische Ikone bereit, in den kommenden Monaten zu seiner Bestform zurückzukehren.

"Mental fühle ich mich bereit für 2024, was letztes Jahr vielleicht nicht der Fall war", sagt der 23-Jährige in den von Velo gesammelten Zitaten. "Nach Gent-Wevelgem hatte ich so viele Medienanfragen, Interviews, dies und das. Jeder weiß, wer du bist, und es gibt Druck von allen Seiten. Manchmal war ich entspannt, aber manchmal, wie nach dem Sturz in Flandern, fühlte ich mich ein bisschen leer. Mental fühle ich mich jetzt besser vorbereitet, aber trotzdem kann man nicht verlieren, sondern nur lernen. Und genau das haben sowohl ich als auch das Team 2023 getan."

Sein Jahr begann vielversprechend: Er gewann die Surf Coast Classic in Australien, nachdem er bei der Tour Down Under vier Top-10-Platzierungen erreicht hatte. Am Eröffnungswochenende wurden die Dinge jedoch komplizierter, mit Platzierungen von 55 und 122 bei Omloop Het Nieuwsblad und Kuurne - Bruxelles - Kuurne, weit entfernt von dem, was er sich gewünscht hätte. "Mit dem neuen Radsport kann alles passieren," sagt Girmay über das Wochenende. "Die Rennen können sich schnell auflösen oder sie können bis zur Linie gehen ... Es war nicht der beste Tag, aber ich fühle mich gut auf dem Rad."

Als echter Vorreiter ist Girmay auch einer der am besten unterstützten Fahrer im Peloton: "Ich liebe die Fans. Ohne Fans ist alles nichts. Sie geben mir viel Kraft", sagt er über sein Heer von Anhängern. Diese große Liebe und Bewunderung bringt allerdings auch zusätzlichen Druck mit sich.

"Wenn ich jetzt Zweiter werde, sind sie nicht glücklich. Das ist großartig, aber es bringt auch Druck mit sich. Der kommt von allen Seiten", erklärt er. "In Eritrea sagen sie buchstäblich, dass ich jeden Tag gewinnen muss. Sogar bei Bergetappen wollen sie, dass ich gewinne, immer. Das stärkt nur meine Moral, aber manchmal muss ich lachen, wenn ich so etwas lese.