Nach 15 Jahren im Profi-Peloton hat
Rafal Majka sein Karriereende zum Saisonende 2025 angekündigt. Der polnische Bergspezialist, der einst bei Tinkoff-Saxo an der Seite von Alberto Contador den Durchbruch schaffte, zählt heute zu den wichtigsten Helfern von
Tadej Pogacar im UAE Team Emirates – XRG.
Oft heißt es, Pogacar brauche kaum Unterstützung, um Rennen zu gewinnen. Doch Majka bewies in drei Tour-de-France-Siegen zwischen 2021 und 2023 sowie beim Giro d’Italia 2024, dass er ein unverzichtbarer Teil des Kletterzugs des Teams ist. Über die Jahre hat Majka den slowenischen Superstar auch abseits des Rades gut kennengelernt: „Er ist wie ein normaler Mensch. Wir verbringen viel Zeit zusammen auf den Hotelzimmern. Aber wenn er aufs Rad steigt, ist er wie ein Killer“, sagte Majka bei der Tour de Pologne gegenüber Cycling News.
Sein letztes Rennen wird er gemeinsam mit Pogacar bestreiten. „Mit ihm die Lombardia zu beenden, wird sehr schön sein“, blickt der 35-Jährige voraus. Ursprünglich hatte Majka nach dem Giro 2025 noch mit einem weiteren Jahr geliebäugelt. „Aber es ist auch wichtig, Zeit mit der Familie zu verbringen, nachdem ich so viele Jahre aus dem Koffer gelebt habe. Ich möchte außerdem im Trikot des polnischen Meisters ins Ziel kommen, deshalb bin ich sehr glücklich, jetzt hier bei der Tour de Pologne zu fahren.“
Wie er dort betonte, fiel die Entscheidung auch wegen seiner Familie: „Ich bin gerade die Österreich-Rundfahrt gefahren und wurde Dritter in der Gesamtwertung. Aber wenn man sieht, wie die Kinder aufwachsen und man nie zu Hause ist, merkt man, dass man die Dinge mehr genießen will – Radfahren, ohne arbeiten zu müssen.“
Trotz einer Karriere im Schatten großer Kapitäne bereut Majka seine Rolle nicht: „Ich habe oft als Helfer gearbeitet, aber es ist schön, für den besten Fahrer der Welt wie Tadej Pogacar zu fahren“, sagte er mit einem Lächeln. „Das ist einfacher für den Kopf, und ich habe die letzten fünf Jahre sehr genossen. Als Teamkapitän hatte ich Spaß, aber mit zunehmendem Alter merkt man: Vielleicht ist es besser, Domestik zu sein.“
Bei der Tour de Pologne will Majka noch einmal vor heimischem Publikum glänzen. „Natürlich werde ich es versuchen. Aber wir wissen, dass der letzte Tag ein Zeitfahren ist, und da bin ich nicht der Stärkste“, gibt er zu. „Ich werde sehen, was ich auf den Etappen machen kann – einige liegen mir. Aber die Pologne fühlt sich immer an wie sieben Tage Klassiker-Rennen. Da kann alles passieren.“