„Ich will es morgen richtig versuchen“ – Oscar Onley sticht aus dem Favoritenchaos heraus

Radsport
Freitag, 18 Juli 2025 um 7:00
Onley
Der Sieg auf dem Hautacam war für Tadej Pogacar keine Überraschung. Doch hinter dem Tour-Dominator entwickelte sich auf der zwölften Etappe ein wildes Favoritenbeben. Während manche Hoffnungsträger ihre Gesamtambitionen früh begraben mussten, schob sich Oscar Onley still und heimlich nach vorn. Der 22-jährige Brite stieg als Etappenfünfter in den Kreis der Podiumsanwärter auf.
„Ich fühle mich ziemlich müde“, gab Onley im Ziel zu Protokoll. Unterstützt von seinem Picnic PostNL-Team, das als einziges keine Fahrer in der Ausreißergruppe hatte, konnte sich der Brite lange auf seine Helfer verlassen. „Es war den ganzen Tag hart, aber die Jungs haben sich so gut es ging um mich gekümmert“, lobte er seine Mannschaft.
Als das UAE Team Emirates – XRG rund um Pogacar am Hautacam das Tempo verschärfte, zersplitterte die Favoritengruppe. Pogacar setzte sich unwiderstehlich ab. Dahinter bildete sich ein Quartett, das um den letzten Podiumsplatz kämpfte – mittendrin Onley. Am Ende setzte sich Florian Lipowitz als Stärkster dieser Gruppe durch, Onley belegte Rang fünf und rückte in der Gesamtwertung auf Platz sechs vor.
„Ich habe mich gut gefühlt, bin aber vielleicht in der Mitte des Anstiegs ein bisschen über mein Limit gegangen“, analysierte Onley selbstkritisch. Sein einziger Vorwurf an sich: Er hätte nicht der Attacke von Lipowitz folgen sollen, sondern lieber sein eigenes Tempo fahren. Zumal Red Bull – BORA – hansgrohe mit zwei Fahrern vorne einen Vorteil hatte. „Es ist schwer, wenn zwei Jungs vom selben Team da sind. Da muss man versuchen, wenigstens einen abzuhängen.“
Oscar Onley auf Hautacam
Oscar Onley auf Hautacam
Während Onley seine Leistung als Erfolg verbuchte, hatten viele Fahrer mit der Hitze zu kämpfen – einige verabschiedeten sich dabei sogar aus dem Gesamtklassement. „Ich war überrascht, wie viele schon am ersten Anstieg zurückfielen. Aber wahrscheinlich haben sie einfach unter der Hitze gelitten. Unser Team hat das heute ziemlich gut gemanagt.“
Der Blick des Youngsters richtet sich nun auf das schwere Bergzeitfahren nach Peyragudes. Dort will Onley seinen Aufwärtstrend fortsetzen: „Wenn ich mich gut erhole, werde ich es morgen im Zeitfahren versuchen.“

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